Gibt es in Artà einen Tierarzt? Wo kann ich mit meinem Hund baden gehen? Wie sage ich „Aus!" zu einem spanischen Hund? Frank Siegert weiß die Antworten. Der 66 Jahre alte Anwalt aus Berlin ist Tierfreund, Mallorca-Fan - seit 2000 macht er mindestens zweimal im Jahr Urlaub auf der Insel und er betreibt die ­Website www.tierische-­balearen.net, auf der quasi jede Frage zu Tieren, deren Schutz und ihrem Transport auf die Balearen beantwortet wird.

Frank Siegert war fleißig. Er hat Daten von 178 tierfreundlichen Hotels, 174 Tierärzten und -kliniken, 97 Hunde- und Katzenfriseuren, 66 Geschäften für Tierbedarf, 30 Tierschutzvereinen- und initiativen, 23 Tierpensionen und -sitter und 18 Hundestränden auf den Balearen gesammelt und vermittelt die Kontakte auf seiner Website. Sie liefert Adressen und Ansprechpartner für Mallorca, Menorca und Ibiza, als Sprache kann man zwischen Deutsch, Catalán, Castellano und Englisch wählen. „Alle Daten, die Tierfreunde dort finden, gibt es zwar schon im Internet, aber eben weit verstreut", sagt Frank Siegert der MZ am Telefon. Seinen Wissensschatz hat er angefangen zu sammeln, nachdem ihm vor 15 Jahren während eines Mallorca-Urlaubs in Cala d'Or ein Hund zugelaufen ist. „Ich wusste nicht, an wen ich mich wenden sollte und musste mich durchfragen." Solche Infos kann man sich jetzt auf seiner Website mit Suchfunktion und wenigen Klicks besorgen.

Die mittlerweile umfangreiche Sammlung bietet auch eine Übersicht mit Adressen von Katzenstationen und -betreuern, den städtischen Tierheimen, allen Rathäusern, Tierheilpraktikern, Hundeschulen und Hundeparks auf den Balearen. Die wenigen Tierärzte und Läden auf Formentera sind bisher unter Ibiza aufgeführt. Weil er oft danach gefragt wird, hat er auch eine Sammlung zum Thema Rechtsvorschriften in einer Rubrik auf die Seite gestellt. Und er veröffentlicht Beiträge, in denen er auf Veranstaltungen hinweist oder Informationen zu Spendenaktionen gibt. Jeder Eintrag kann von den Nutzern, nach Angabe eines Namens und einer E-Mail-Adresse, auch kommentiert werden. „Eine Anmerkung kann auch negativ sein, aber sie sollte einen sachlichen Inhalt haben", so Siegert. Nur eine Gruppe, die möchte er nicht so gern auf seiner Seite haben. „Katzen- und Hundezüchter sind tabu. Da mache ich nicht mit. Es gibt auf der Welt so viele zu vermittelnde Tiere. Jeder, der sich die Mühe macht, findet eines", so Siegert.

Auf seinem Portal gibt es dafür die Rubrik „Zuhause gesucht", wo Hunde und Katzen vermittelt werden. Zum Beispiel der Mischling Abu, dessen Herrchen verstorben ist und der einen neuen Schmusepartner sucht. Außerdem können Flugpaten für Tiere gesucht und gefunden werden.

Bald möchte der Berliner auch Einträge zu Fährgesellschaften, die Tieren transportieren, mit aufnehmen. Auch Verweise auf die Zoos und Aquarien oder Stiftungen wie die für Mönchsgeier auf den Balearen sowie wissenschaftliche Abteilungen der UIB sind geplant.

„Wir sind noch lange nicht am Ende. Auch im Community-Bereich, der bisher noch kaum genutzt wird, gibt es noch einiges zu verbessern." Langfristig sollen Tierliebhaber und -schützer sich dort austauschen können. Auch die Vereine selbst sollen bald einen eigenen Zugang bekommen, damit sie eigenständig Einträge machen können und die Seite stets aktuell bleibt.