Nach dem Proteststurm von Tierschutzorganisationen und Bürgern zur geplanten neuen Regelung von Tierhaltung in der Inselhauptstadt haben die Regierungsparteien im Rathaus von Palma de Mallorca jetzt 25 Änderungen für ihren eigenen Gesetzesentwurf präsentiert. Für die Oppositionsparteien ist das ein klarer Beweis dafür, dass der Entwurf "nicht gut durchdacht" und "nicht mit den betroffenen Sektoren abgestimmt" war.

Eine Änderung betrifft Artikel 6 der neuen Gemeindeverordnung, in der ein Sterilisationsgebot für Katzen geregelt wird, die nicht ausschließlich im Haus leben. Anders als zuvor soll jetzt direkt vorgeschrieben werden, dass die Sterilisationen nur unter der Aufsicht von professionellen und befähigten Tierärzten stattfinden dürfen - ein Punkt, den die balearische Tierärztekammer im ersten Entwurf vermisst hatte.

Auch bei der Regelung zur Führung von Taubenschlägen in der Inselhauptstadt rudern die Regierungsparteien zurück. Während es zunächst hieß, dass innerhalb der kommenden drei Jahre jegliche Taubenschläge im Stadtgebiet verboten werden sollen, soll diese Frist nun aufgehoben werden. Bis auf weiteres dürfen Brieftauben auch weiter gezüchtet und gehalten werden.

Grundsätzlich beibehalten werden soll dagegen die neue Höchstgrenze von maximal drei Hunden und Katzen pro Wohnung, die für besonders viel Empörung unter den Tierfreunden sorgte. Diese sei aber mit Einschränkungen zu betrachten. Die Tierhalter müssten nicht wie erst vorgesehen eine ausdrückliche Genehmigung der Hausgemeinschaft einholen, wenn sie die Anzahl von drei Tieren überschreiten wollen. Stattdessen reiche es aus, wenn der Halter bei der Gemeinschaft eine schriftliche Erklärung einreiche, in der er versichert, sich verantwortungsbewusst um die Tiere zu kümmern. Zudem würden Überschreitungen der Maximalanzahl nur dann geahndet, wenn Beschwerden oder Anzeigen wegen Störungen oder mutmaßlicher Tierquälerei vorlägen. /somo