Um die Steineichenwälder auf Mallorca vor den gefräßigen Raupen des Schwammspinners zu schützen, fliegen in den kommenden Tagen Flugzeuge über die Insel, um einzelne Gebiete mit einem für Menschen harmlosen Bakterium zu besprühen. Darüber informierte das balearische Umweltministerium per Pressemitteilung vom Donnerstag (16.5.).

Das Besprühen aus der Luft betrifft konkrete Waldgebiete in insgesamt elf Inselgemeinden. Gesprüht wird in Sencelles, Lloret, Sant Joan, Sineu, Costitx, Inca, Llubí, Muro, Búger, Esporles und Valldemossa. Auch in Santa Maria und Bunyola wurde der Schädling gesichtet. Die Rathäuser halten den Einsatz von Sprühflugzeugen jedoch für übertrieben, weil sich die Schäden hier in Grenzen halten.

Die genauen Gebiete, in denen Sprühflugzeuge zum Einsatz kommen, lassen sich unter diesem Link auf den veröffentlichten Landkarten der Landesregierung ablesen. Die Gebiete sind schraffiert markiert. In der Nähe von Häusern oder Gewässern werde grundsätzlich nicht gesprüht. In jedem Rathaus gibt es eine Kontaktperson, die über die genauen Zeitpunkte der Flüge informiert werde.

Als Schädlingsbekämpfungsmittel werde die Bakterie Bacillus thuringiensis Kurstaki (BTK) eingesetzt. Das Mittel sei für den Einsatz im Biolandbau genehmigt und könne auch Bienen zum Beispiel nicht gefährlich werden.

Die Raupen des Nachtfalters Lymantria dispar (Schwammspinner) ernähren sich auf Mallorca mit Vorliebe von Blättern und Trieben der Steineichen. In periodischen Zyklen kommt es zu einer starken Vermehrung der Falter. In einzelnen Waldgebieten werden die Bäume dadurch stark geschädigt. Extreme Wetterbedingungen wie ungewöhnliche Hitze oder Trockenheit können den Schaden noch verstärken. /tg