Während Haie und Rochen Mitte des 20. Jahrhunderts noch in großer Zahl im Meer vor Mallorca und den anderen Balearen-Inseln vorkamen, sind die Bestände beider Arten bis heute um 90 Prozent zurückgegangen. Das gaben Experten der Stiftung Fundación Marilles am Donnerstag (7.11.) in Palma de Mallorca bei einem Aktionstag zur Sensibilisierung für die Tiere bekannt.

Laut der Experten ist die Überfischung zwischen den 40er- und 80er-Jahren die Ursache für das Beinahe-Verschwinden der großen Meerestiere. Auch die beim traditionellen Fischfang eingesetzten Utensilien wie Langleinen und Stellnetze hätten dafür gesorgt, dass schon "unsere Großeltern" reihenweise große Fische aus den Gewässern um die Balearen-Inseln fischten und die Arten damit nahezu auslöschten.

Vor einem halben Jahrhundert noch hätten Haie und Rochen 25 Prozent der Biomasse der Balearen-Gewässer ausgemacht. Heutzutage kommen sie nicht einmal mehr auf ein Prozent.

Júlia Santana vom Meeresforschungsinstitut Imedea informierte darüber, dass es im Mittelmeer 45 verschiedene Hai-Arten gebe, 20 seien rund um die Balearen unterwegs.

Während die Lage der Haie und Rochen höchst bedenklich ist, wurde ein erhöhtes Aufkommen des Roten Thunfischs um die Baleareninseln beobachtet. Es sei laut der Experten durch Einschränkungen im Fischfang zustande gekommen. /sw