"In Santa Ponça und an der Playa de Palma gab es heute wieder Feuerquallen" - diese Nachricht eines Lesers erreichte die MZ-Redaktion per Facebook. Aber kann wirklich von einem Anstieg der Zahl der Nesseltiere in den Badebuchten auf Mallorca die Rede sein?

"Das können wir so nicht bestätigen", sagte eine Sprecherin des Palma Aquarium auf MZ-Anfrage. Ihr lägen keinerlei Unterlagen über überdurchschnittlich hohe Vorkommen von Feuerquallen rund um Mallorca vor. "Ich vermute, dass es sich nur um punktuelle Eindrücke der Badegäste handelt, die aber nicht generalisierbar sind." Auch im Meeresforschungsinstitut Imedea will man einen generellen Anstieg der Nesseltiere nicht bestätigen.

Tatsächlich hatte die Regionalzeitung "Sur" aus Málaga erst vor wenigen Wochen angekündigt, dass es in diesem Sommer sogar weniger Feuerquallen im Mittelmeer geben dürfte, als noch im Jahr 2018. "Wir erwarten, dass dieses Jahr ruhig wird und rechnen mit weniger Zwischenfällen", wird der Biologe Jesús Bellido vom Forschungsinstitut Aula del Mar zitiert.

Hintergrund: Welche Quallen gibt es auf Mallorca und wie reagiere ich im Notfall?

Wer das Risiko minimieren will, beim Baden im Meer von Feuerquallen überrascht zu werden, sollte an bewachten Stränden Ausschau nach der Quallen-Flagge halten. Diese hissen die Rettungsschwimmer, wenn sie ein erhöhtes Vorkommen beobachten. Mit der von Mallorquinern entwickelten Quallen-Warn-App "Grumering" können Badegäste bereits auf dem Smartphone sehen, wo die Nesseltiere sich aktuell vermehrt tummeln.