Auf Mallorca haben Mitarbeiter des balearischen Umweltministeriums ein Exemplar des seltenen Greifvogels Milan tot aufgefunden. Ersten Ermittlungen zufolge starb das Tier an einer Vergiftung.

Wie eine Sprecherin des Umweltministeriums mitteilte, konnte der Kadaver im Inseldorf Sant Joan mithilfe eines Peilsenders geortet werden, den Experten dem Tier zuvor aus Forschungszwecken angelegt hatten. Durch das GPS-System können die Mitarbeiter der Naturschutzbehörde die Flugbahnen und das Jagd- und Brutverhalten der Milane auf Mallorca beobachten, und so besser gegen das Aussterben der Art auf den Balearen vorgehen. Die Ortungsgeräte führen den Beobachter bis auf wenige Meter an den tatsächlichen Standort des Vogels.

Ob es sich um eine vorsätzliche oder versehentliche Vergiftung des Tieres handelt, sollen nun Ermittler prüfen. Erst im Juni hatte ein Gericht auf Mallorca zwei Männer zu Haftstrafen verurteilt, die 2017 auf ihrer Finca in Capdepera mit Insektizid vergiftete Sobrassada als Köder ausgelegt hatten. Damals fanden die Mitarbeiter vom Umweltministerium sechs tote Milane. Möglich wäre es bei dem aktuellen Fall aber auch, dass das Tier unbeabsichtigt Rattengift gefressen haben könnte.

Derzeit stehen 51 Milane auf Mallorca unter professioneller Beobachtung, die Mitarbeiter der Naturschutzbehörde arbeiten Hand in Hand mit Experten der Umweltschutzorganisation GOB. /somo