Wütend geschnaubt haben beim diesjährigen Correbou - dem traditionellen Stiertreiben in Fornalutx auf Mallorca - wohl nur die Zweibeiner. Zahlreiche Polizisten verhinderten, dass demonstrierende Tierschützer und auf den Correbou beharrende Traditionalisten aufeinandertreffen. Der Protagonist selber, der 560 Kilogramm schwere Stier namens Rap, ließ sich seelenruhig durch die Gassen des Dorfes führen und schließlich einen Kranz umhängen.

Der umstrittene Stier-Spaziergang leitete am Freitagmorgen (6.9.) die Patronatsfeiern des Dorfes ein. Früher ging es bei dem Correbou wilder zu, inzwischen wurden strenge Regeln eingeführt, um Tier und Mensch zu schützen. Tierschützer kritisieren allerdings grundsätzlich, dass Tiere als Fiesta-Spektakel herhalten müssen. Traditionalisten kritisieren hingegen, dass der ursprüngliche Reiz des Brauchs verloren gegangen ist. /tg