Die Fundació Natura Parc des Zoos und Auffanglagers in Santa Eugènia im Inselinnern von Mallorca fordert vom Justizministerium die Zahlung von einer Million Euro. Damit soll der Unterhalt von bei Polizei-Einsätzen beschlagnahmten Tieren beglichen werden. Da die Tiere auf richterliche Anordnung von ihren Besitzern getrennt wurden, kümmern sich die Pfleger im Natura Parc um sie.

Aktuell befinden sich in dem Auffanglager etwa zahlreiche Hähne und Pferde, die die Beamten bei der Operation "Iron Belt" beschlagnahmt hatten. Bei dem Vorfall, der sich im Jahr 2016 ereignet hatte, konnten sie eine bedeutende Drogenhandelsbande zerschlagen. Auch zahlreiche Exemplare der über Tausend Schildkröten, die im vergangenen Jahr auf einer Finca in Llucmajor konfisziert wurden, leben aktuell im Natura Parc.

Die Verantwortlichen des Auffanglagers forderten das Justizministerium dazu auf, die hohe Summe so bald wie möglich zu zahlen. Schließlich stehe, so die Aussagen der Mitarbeiter von Natura Parc, die Versorgung der Tiere sowie die Schließung der Einrichtung auf dem Spiel.

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Behörde mit einem Hilferuf an das Justizministerium gewandt. Durch die Pflege der aufgenommenen Tiere entstehen bei der privaten Stiftung weiterhin hohe Kosten, die sie nicht selbst decken kann, sodass ein Handeln dringend erforderlich ist.

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Die Stiftung Natura Parc kümmert sich jährlich um etwa 12.000 Tiere. Dauerhaft sind auf dem Gelände 4.000 bis 5.000 Tiere beherbergt. Muss das Auffanglager schließen, verlieren zudem 90 Angestellte ihre Jobs.

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Da der Natura Parc die einzige Einrichtung der Insel sei, die Tiere aus Strafprozessen aufnimmt, hätte die Schließung für die Insel und den Schutz der Fauna schwerwiegende Konsequenzen. /sw