Die Situation der Hasen auf Mallorca ist besorgniserregend: Nachdem der eigentlich vor allem für Kaninchen tödliche Erreger der Kaninchenpest (Myxomatose) wohl im Jahr 2018 erstmals auf die größeren Hoppler übergesprungen ist, sind es nun vor allem die Hasen, die auf der Insel geschützt werden müssen. Ihre Population hat in den vergangenen beiden Jahren drastisch abgenommen, wie es in einer Pressemitteilung des Inselrats vom Montag (14.9.) heißt. Deshalb hat der Jadgausschuss der Insel mehrere Maßnahmen beschlossen, um den Tieren eine Erholung zu verschaffen.

Verboten wird ab sofort die Jagd mit dem Gewehr auf die Tiere. Stattdessen dürfen sie jetzt nur noch mit zwei traditionellen Methoden gefangen werden, zum einen mit Hunden, zum anderen mit Raubvögeln. Diese beiden Jagdarten machen lediglich knapp 1,5 Prozent der bisherigen Gesamtfangmenge aus. Des Weiteren dürfen Jäger ab sofort nur noch zwei Exemplare pro Jagdtag fangen, statt bisher vier. Und der Jagdzeitraum wurde verlängert, um weniger Druck auf die Tiere während der Aufzucht der Jungen auszuüben. Statt am 27. Dezember geht die Saison nun bereits am 6. Dezember los.

So oder so werde es ein langer und steiniger Weg, die Hasenbestände auf der Insel wieder auf ein früheres Maß zu hieven, so die Jäger. Denn das Problem sei weniger die Jagd, sondern die Sterblichkeitsrate der Tiere an der Myxomatose, die bei 90 Prozent liegt. Die Einschränkungen bei der Jagd sind für die Jäger vor allem eine symbolische Geste. Zwischen fünf und zehn Jahren könne die Erholung der Bestände dauern. /jk