So mancher Urlauber dürfte enttäuscht sein: Gleich an drei beliebten Stränden auf Mallorca wird es im Sommer wohl weniger Bewirtung geben als gewohnt. Wer also ein leckeres Eis, ein kühles Bier oder einfach nur eine Toilette sucht, wird sich nach Alternativen umschauen müssen.

Drei statt sechs Strandkioske soll es im Sommer am Es Trenc geben. | FOTO: DM

Playa de Muro

So etwa an der Playa de Muro, wo die zentralspanische Küstenbehörde den Betreibern einen Strich durch die Rechnung macht. Die Lokale „Can Gavella“, „Ponderosa Beach“ und das „Olimpia Opa & Oma“ haben bisher keine aktualisierte Erlaubnis erhalten, die Strandterrassen zu bewirten. Ohne diese Genehmigung dürfen nur noch in den Innenräumen Stühle und Tische aufgebaut werden. „Damit zerstören sie 90 Arbeitsplätze auf einen Schlag“, beschweren sich die Inhaber Jaume Perelló (Can Gavella), Carlos Ramis (Ponderosa Beach) und Francis Lora (Olimpia Opa & Oma) unisono.

Vorher habe es nie ein Problem gegeben, sagen die Gastwirte. Sie haben Einspruch eingelegt, doch seitens der Küstenbehörde heißt es, dass die Genehmigung zur Außenbewirtung erst erfolgen werde, wenn die Grenzmarkierung der einzelnen Lokale offiziell anerkannt ist. „Das kann Jahre dauern“, erklärt Perelló. Im Oktober stellten die Gastronomen einen Antrag auf ein Eilverfahren. Ende März kam die Antwort: Man werde bald auf den Einspruch reagieren. Das heißt im Klartext: Bis auf Weiteres darf nur in den Innenräumen serviert werden.

Die Verantwortlichen der Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen wiegelten auf Anfrage des „Diario de Mallorca“ ab. Noch sei nichts sicher, das Thema werde derzeit von der Leitung der Küstenbehörde in Madrid behandelt. Wie die Wirte berichten, müssen sie alle vier Jahre aufs Neue die Genehmigung zur Terrassennutzung bei der Küstenbehörde einholen. Normalerweise wurde diese problemlos ausgestellt, im vergangenen Jahr allerdings nicht. Die Behörde berief sich auf eine regionale Verordnung zur Restaurantdichte nahe der Küste im Jahr 2013. Demnach seien die drei Restaurants zu nah beieinander gebaut, als dass sie alle inklusive Außenbewirtung agieren dürften.

Bürgermeister Miquel Porquer (Regionalpartei Pi) sichert seine Unterstützung zu, sagt aber auch: „Es scheint sehr schwierig, die Problematik noch in diesem Jahr zu klären.“

Das Can Gavella an der Playa de Muro darf wohl die Außenflächen nicht öffnen. | FOTO: DM

Es Trenc

Am beliebten Naturstrand Es Trenc werden in der anstehenden Urlaubssaison voraussichtlich weniger Strandkioske geöffnet haben als bisher. In einem Gutachten empfiehlt das balearische Umweltministerium der auch hier zuständigen Küstenbehörde in Madrid, drei der insgesamt sechs Verkaufsbuden zu entfernen. Das sorgt auch hier für Unmut.

Die Bürgermeisterin von Campos, Francisca Porquer (PP), hält die Einschätzung der linksgrünen Landesregierung für „ungerecht“ und rechnet vor, dass es die Gemeinde sei, die die Kosten für die Reinigung der Strände, die Strandsicherheit und die Regelung des Verkehrs an den Zufahrtstraßen trage – insgesamt rund 450.000 Euro. Die Strandkioske, deren Betriebslizenzen die Gemeinde vergibt, seien wichtige Einnahmequellen. Im balearischen Umweltministerium beruft man sich darauf, im Sinne der Umwelt im Naturschutzgebiet Es Trenc zu handeln. Das letzte Wort werde ohnehin die zentralspanische Küstenbehörde haben, so ein Sprecher.

Naturpark Mondragó

Direkt abgerissen wird der Strandkiosk am Strand Fonts de n’Alis im Naturpark Mondragó. Das hat die Balearen-Regierung bekannt gegeben. Der balearische Umweltminister Miquel Mir erklärte, dass die Betreiber des Kiosks das Gebäude nicht nur abreißen, sondern auch den ursprünglichen Zustand wiederherstellen müssen. Die Landesregierung und die Gemeinde Santanyí hätten fünf Jahre lang ergebnislos versucht herauszufinden, ob jemals eine Genehmigung für den Bau des chiringuitos erteilt worden sei.

Das bisherige Lokal soll ähnlich wie am Es Trenc durch einen im Winter abbaubaren Kiosk ersetzt werden. Dieser darf maximal 20 Quadratmeter groß sein und keine Außenterrasse haben. Die Anzahl der Schiffe, die Besucher durch den Naturparks fahren, wird auf drei pro Woche limitiert. Zudem wird die Zahl der Parkplätze im Naturpark eingefroren. Derzeit können dort 394 Autos, fünf Reisebusse und 51 Motorräder parken. Auch die Schirme und Liegen am Strand von s’Amarador sollen weniger werden.