Schon wieder geht es einem Strandkiosk auf Mallorca an den Kragen: Der neueste Fall kommt von der Ostküste der Insel, wo in Costa dels Pins der Italiener Mauricio Caccianiga gemeinsam mit seiner Familie seit inzwischen 25 Jahren den Chiringuito „Bar Playa“ betreibt. Dabei handelt es sich um ein festes Bauwerk, das an den Strand angrenzt und zwei Terrassen umfasst.

Die eine, die rechts vom Gebäude separat angelegt wurde, soll Caccianiga abreißen, wie der Gastronom vor Kurzem erfahren hat. Dieser Fall reiht sich ein in den Konflikt um die Chiringuitos an der Playa de Muro, am Es Trenc-Strand und im Naturpark Mondragó.

In einer schriftlichen Stellungnahme hat die Küstenbehörde Caccianiga mitgeteilt, dass er die Terrasse beseitigen muss. „Allerdings ohne irgendeine Begründung“, wettert Caccianiga am Telefon. Er müsse jetzt auf einen Schlag mit 20 Tischen weniger auskommen, mehrere Reservierungen für den Sommer, die er auf der fraglichen Terrasse eingeplant hatte, seien nun hinfällig. „Ich hatte hier deutsche Urlauber, die geweint haben, weil ich den Teil meiner Bar nicht öffnen darf“, berichtet der Gastronom. 

Auch müsse er fünf Angestellte freistellen, die er nun aufgrund der reduzierten Anzahl der Tische nicht brauchen könne. Er verstehe die Entscheidung nicht, sagt er. Die Terrasse sei nicht auf den Dünen oder dem Strand direkt erbaut, sondern über Marés-Stein.

Der Gastronom kündigt Widerstand an

Der Italiener will zwar die Anweisung der Küstenbehörde befolgen, weil er bereits vor einigen Jahren eine Strafe von 22.000 Euro zahlen musste. Damals hatte er eine Markise über der Terrasse installiert, wofür er keine Genehmigung hatte. Caccianiga will allerdings nicht untätig zuschauen, wie sein Geschäft leidet, sondern plant Widerstand, auch mit Kollegen, denen es in diesem Jahr ähnlich geht. „Wir wollen ein Komitee der betroffenen Chiringuito-Betreiber gründen, das sich dann mit den politisch Verantwortlichen trifft. Wir wollen mit Ministerpräsidentin Armengol sprechen und wenn es sein muss, auch mit Präsident Sánchez.“

Er habe zwar noch keinen Kontakt zu den anderen betroffenen Unternehmern aufgenommen, kenne aber speziell die Gastronomen an der Playa de Muro persönlich. Dort haben in diesem Jahr sowohl das "Can Gavella", als auch das "Ponderosa Beach" und das "Olimpia Opa & Oma" bisher keine aktualisierte Erlaubnis erhalten, die Strandterrassen zu bewirten.

Ohne diese Genehmigung dürfen nur noch in den Innenräumen Stühle und Tische aufgebaut werden. Und auch am Strand von Es Trenc dürfen in diesem Sommer statt der bisher üblichen sechs nur drei wieder abbaubare Strandkioske aufgebaut werden. Das Umweltministerium begründet die Reduzierung mit Landschaftsschutzaspekten. Am Strand Fonts de n'Alis im Naturpark Mondragó soll der Chiringuitonach Einführung des neuen Naturordnungsplans abgerissen werden. /jk