"Portocolom sagt basta", "Nein zur Spekulation", "Mehr Natur, weniger Bauten" - mit zahlreichen Spruchbändern haben rund 500 Menschen im Küstenort Portocolom im Osten von Mallorca am Sonntag (1.5.) gegen eine geplante Neubausiedlung demonstriert. Konkret geht es um einen bisher unbebauten Landstrich zwischen dem Ortsteil Sa Capella und dem Schutzgebiet hinter dem Naturstrand s'Algar.

Wie die Aktivisten betonen, sei die Gegend nicht nur von hohem landschaftlichem Wert, sondern beheimate auch ein einzigartiges Geflecht unterirdischer Höhlen. "Wir werden es ihnen nicht leicht machen. Sie wissen nicht, dass wir gemeinsam imstande sind, ein Bauprojekt zu stoppen", so einer der Organisatoren, Pere Estelrich i Massutí.

Schutzwall gegen die neue Siedlung

Zu der Protestaktion hatte die inselweit agierende Umweltschutzgruppe Terraferida gemeinsam mit den lokalen Bürgerbewegungen Salvem Portocolom und Som Portocolom aufgerufen. "Jeder von uns wird ein Schutzwall gegen diese neue Siedlung und gegen die kommenden sein, bis wir ein vernünftigeres, natürlicheres Portocolom erreichen, das für die Menschen und nicht für das seelenlose Spekulationskapital konzipiert ist. Wir werden Erfolg haben", gab sich Estelrich i Massutí kämpferisch.

Bei ihren Forderungen wendeten sich die Demonstranten gezielt an das balearische Umweltministerium unter der Leitung von Minister Miquel Mir. "Sie können die Siedlung stoppen. Fangen Sie an, sa Capella, Portocolom und Mallorca zu retten." All die neuen Wohnhäuser seien sicherlich nicht für die Leute von hier gedacht, stattdessen vermuten die Aktivisten "große internationale Spekulation".

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Projekte werden "von oben" angeordnet

Dass die Geduld der Anwohner in Portocolom an einem dünnen Faden hängt, hat seine Gründe. Immer wieder wurden in dem Urlaubsort in den vergangenen Jahren Projekte "von oben" angeordnet, die in den Augen der Bewohner dem Ort schaden. So beispielsweise die Betonierung rund um die Hafenmauer oder der neue Nutzungsplan der Hafenbehörde, der mehr Yachten als bisher in dem ohnehin im Sommer stets vollen Hafen zulassen will. "All das hat dasselbe Ziel: zu erreichen, dass mehr Reiche kommen", so die Kritik auf der Kundgebung. /somo