Die Debatte um Kreuzfahrtschiffe auf Mallorca wird munter weitergeführt: Am Montag (9.5.) legte das größte Kreuzfahrtschiff der Welt, die "Wonder Of The Seas", zum zweiten Mal innerhalb einer Woche im Hafen von Palma an. Und sorgte für Empörung bei Umweltschützern.

Denn aus den Schornsteinen des Mega-Schiffes strömte ein schwarzer Rauch, der in Richtung Stadt wehte. In den sozialen Netzwerken wie Twitter lösten die Bilder Empörung aus. "Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt kommt an. Und als Erstes lässt es eine giftige Wolke über Palma ab. Sie verschmutzen die Umwelt, sorgen für Massentourismus, beeinträchtigen die Gesundheit und zahlen ihre Abgaben in Steueroasen", kritisierte etwa die Umweltschützergruppe "Terraferida".

Am Dienstag (10.5.) äußerte sich daraufhin die für das Schiff zuständige Reederei, Royal Carribean. Mitnichten hat es sich bei den Abgasen um Rauch gehandelt, hieß es von der Firma. "Es handelte sich um eine Dampffahne, die von unserem Abgasreinigungssystem (Scrubber) erzeugt wurde", so die Reederei. Scrubber sind dafür da, umweltschädliche Stoffe wie Schwefel abzufangen.

Protest auf dem ältesten Segelschiff Spaniens

Am Montag (9.5.) hatten Aktivisten das älteste aktive Segelschiff in Spanien, die "Rafael Verdera" gemietet, um vor der "Wonder Of The Seas" gegen den Kreuzfahrttourismus zu protestieren. Auf einem Banner am Backbord des Schiffes war unter anderem zu lesen: "Dieser Tourismus ist nicht nachhaltig."

Protest auf dem Segelschiff. Im Hintergrund die "Wonder Of The Seas", dazwischen die Guardia Civil. DM

Die Aktion gelang allerdings nicht so, wie die Mitglieder der Plattform "No Megacreuers" (Nein zu Megakreuzfahrtschiffen) es sich erhofft hatten. Auf halber Strecke schnitt ihnen ein Boot der Guardia Civil den Weg ab. Grund war, dass die protestierenden Segler in einen Bereich des Hafens gefahren waren, der kommerziellen Schiffen wie Fähren, Transportschiffen oder eben Kreuzfahrtschiffen vorbehalten ist. /pss