Insgesamt 22 Müllboote sollen die Küsten von Mallorca und den Nachbarinseln in diesem Sommer von Abfall und Dreck im Meer sowie an Stränden und Felsen befreien. Das gab der Umweltminister der Balearen, Miquel Mir, am Mittwoch bei einer Pressevorstellung auf Menorca bekannt.

Schiffe werden mit Solarenergie und Gas betrieben

Zehn dieser Schiffe werden vor den Küsten Mallorcas unterwegs sein. Vor Menorca und Ibiza sind es jeweils fünf, vor Formentera zwei. Sie sollen bis Ende September zum Einsatz kommen. In diesem Jahr werden die Boote ausschließlich mit Solarenergie und mit Gas betrieben. "Das zeigt erneut unseren Willen, nachhaltige Alternativen zu suchen, um dem Klimanotstand entgegenzutreten", so Mir.

Vor der Pandemie waren 30 Schiffe vor den Küsten unterwegs gewesen. Im Jahr 2020 fiel der Reinigungsservice aufgrund von Ausschreibungsproblemen ausgefallen. Im vergangenen Jahr wurde die Zahl der Müllboote reduziert. Es sind sowohl kleinere Schiffe unterwegs, die den Müll direkt an der Küste entfernen. Andere, etwas größere Schiffe, verrichten bis 30 Meilen (ca. 48 Km) davon entfernt ihre Arbeit.

Plastikanteil bis zu 66 Prozent

Bei den Abfällen, die auf offener See treiben, handelt es sich überwiegend um Plastikreste jeglicher Art, die aus anderen Teilen des Mittelmeers in die Balearengewässer geschwemmt werden. Im Sommer 2019 betrug der Plastikanteil abseits der Küsten knapp 66 Prozent. Die kleineren Boote, die direkt vor den Stränden ihre Netze auswerfen, kamen immerhin auf einen Plastikanteil von 47 Prozent.

Dass die Arbeit der Müllfischer essenziell ist, steht außer Frage. Allein im Juli 2019 bargen sie rund 15 Tonnen Unrat, im Mai 2019 kamen sie auf knapp 12 Tonnen. Zwischen 2004, als die Schiffe erstmals zum Einsatz kamen und 2019, wurden mehr als 700 Tonnen Plastik aus dem Meer gefischt. /pss/sw/somo