Das Rathaus von Palma de Mallorca hat die Kutsche des vor einer Woche gestürzten Kutschpferdes aus dem Verkehr gezogen. Das geht aus einer Pressemitteilung von Freitag (29.7.) hervor. Das Tier darf erst wieder eingespannt werden, wenn es einer veterinärmedizinischen Untersuchung unterzogen wurde.

Die Stadt beruft sich dabei auf das Recht, der Kutsche vorübergehend die Lizenz zu entziehen, wenn das Gefährt nicht verkehrstauglich ist oder das Tier zu Schaden kommen könnte. Den Termin beim Tierarzt hat das Rathaus für den Dienstag (2.8.) angesetzt.

Kutscher meint, das Pferd sei unverletzt

Der Vorfall am vergangenen Samstag hatte für Entrüstung gesorgt und eine erneute öffentliche Debatte über die Kutschen in Palma entfacht. Trotz Hitzewarnung war das Gefährt in der Innenstadt unterwegs. In einem Video, das sich schnell über die sozialen Netzwerke verbreitete, war zu sehen, wie das Pferd am Boden liegt. Statt auszusteigen, blieben die Passagiere einfach sitzen.

Der Kutscher hatte im Anschluss der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" erklärt, dass das Tier nicht wegen eines Hitzschlags zusammengebrochen sei. Nach einem Ausweichmanöver sei es gestolpert, das Geschirr habe sich mit dem von einem anderen Pferd verhakt. "Das Pferd hat keinen Kratzer davongetragen", sagte der Kutscher. Davon will sich die Stadt nun überzeugen.

Pferdekutschen werden verboten

Die Pferdekutschen in Palma de Mallorca haben nun wegen solcher Vorfälle ohnehin eine Ablauffrist. Der Stadtrat hat am Donnerstag (28.7.) beschlossen, die Arbeit mit den Tieren ab 2024 gänzlich zu verbieten. Die liberale Oppositions-Partei Ciudadanos hatte den Vorschlag eingebracht, die Pferdekutschen, die durch die Altstadt fahren, durch Elektrokutschen zu ersetzen. Nun hat der Stadtrat beschlossen, diesen Umstieg zu subventionieren und bis spätestens 2024 vollzogen zu haben. Die regierende Linkskoalition und Ciudadanos stimmten für die neue Regelung, während die konservative PP sich enthielt und die rechtspopulistische Vox-Partei dagegen stimmte. /rp