Auf Mallorca sind zwischen 2015 und 2021 mindestens 5.271 private Swimming Pools gebaut worden. Das zumindest ergibt sich aus einer Studie anhand von Luftbildern, die von der Umweltschutzorganisation Terraferida durchgeführt wurde. Demnach seien in den Jahren wöchentlich 17 Pools auf der Insel entstanden.

Die meisten Schwimmbecken wurden in Palma gebaut (448). Bemerkenswert ist, dass die Gemeinde Santanyí trotz der deutlich geringeren Einwohnerzahl mit 400 neuen Pools fast gleichauf mit der Hauptstadt liegt. Ebenfalls viele Pools sind in Manacor (388), Marratxí (366), Llucmajor (318), Calvià (314), Campos (284) und Artà (151) entstanden.

Die Umweltschützer erklärten, bei der veröffentlichten Zahl handele es sich um eine konservative Berechnung. Tatsächlich könnten weitaus mehr Pools gebaut worden sein, die aber verdeckt seien oder aufgrund mangelhafter Qualität der Luftaufnahmen nicht identifizierbar seien.

Verschandelte Landschaft und hoher Wasserverbrauch

1.765 der privaten Schwimmbecken liegen auf ländlichem und 3.506 auf städtischem Grund. Gerade die auf dem Land gebauten Pools besorgen die Umweltschützer, da diese besonders heftige Auswirkungen auf die Landschaft hätten. Neben dem Becken an sich würden nämlich häufig Poolhäuser, Liegewiesen und andere Einrichtungen gebaut.

Daneben macht vor allem der hohe Wasserverbrauch Sorgen, da die Pools auch für eine höhere Verdunstung verantwortlich sind. Terraferida geht davon aus, dass private Schwimmbecken auf Mallorca rund fünf Millionen Liter pro Jahr verbrauchen.

Bau neuer Pools verbieten

Terraferida wies darauf hin, dass Gemeinden wie Deià in den vergangenen Wochen als Reaktion auf den Trinkwassermangel und die Dürre seit Wochen restriktive Maßnahmen anordnen, darunter ein Verbot, Swimmingpools zu füllen oder Gärten zu bewässern. "Es ist unverständlich, der massive Bau von Pools immer noch nicht bei der Bekämpfung der Wasserknappheit berücksichtigt wird", so die Umweltschützer.

Terraferida schlägt vor, den Bau weiterer privater Pools auf Mallorca zu verbieten. Möglich sein sollten nur öffentliche Schwimmbäder in Dörfern im Landesinneren. Außerdem wird gefordert, dass bestehende Pools abgedeckt werden, wenn sie nicht benutzt werden, um die Verdunstung so weit wie möglich zu verhindern, dass effiziente Wasserreinigungs- und Wiederverwendungssysteme eingeführt werden und dass progressive Wasserpreise eingeführt werden, um den missbräuchlichen Wasserkonsum in Schwimmbädern und Gärten zu besteuern.

Knapp 49.000 Pools auf Mallorca

Insgesamt hat Terraferida Kenntnis von 48.968 privaten Pools auf der Insel. Dabei handelt es sich ausschließlich um fest verbaute Einrichtungen. Abbaubare Pools und größere Plantschbecken, wie sie in den vergangenen Jahren gerade in ländlichen Gebieten gebaut wurden, wurden bei der Zählung nicht mitberücksichtigt. /pss