Mal ehrlich, Müll am Strand rumliegen zu sehen, wirkt nicht gerade einladend. Das dachten sich auch die beiden Mallorca-Auswanderer und Gründer der Müllsammel-Plattform NamicGreen, Torsten Tiltack und Lina Olivi. NamicGreen gibt es bisher nur als Website (namicgreen.io), bald soll das Angebot aber auch als App funktionieren. Bei NamicGreen können sich Freiwillige verabreden, um gemeinsam Müll an verschiedenen Orten Mallorcas aufzusammeln.

So funktioniert NamicGreen

Auf der Website wird zunächst nachgefragt, ob man der Seite den Zugriff auf den aktuellen Standort erlaubt. Wir empfehlen, diesen Zugriff zu bestätigen, weil die Plattform dann gleich anzeigen kann, wo die am nächsten gelegenen Aktionen stattfinden. Danach sieht man eine Weltkarte vor sich. Beim Klicken auf das "NamicGreen"-Symbol können die Nutzer unter "Einstellungen" die richtige Sprache auswählen. Um herauszufinden, welches Projekt als Nächstes ansteht, klickt man ebenfalls auf das "NamicGreen"-Symbol, dann auf "Projekte". Oben auf der Liste werden einem die aktuellsten Projekte vorgeschlagen.

Je nachdem, in welcher Region sich der Anwender befindet, sieht dieser rote Zahlen auf der Karte. Auf diese Zahlen gilt es zu klicken, um zu sehen, wo genau noch Orte sind, die aufgeräumt werden müssen. Auch etwa auf Parkplätzen und nicht nur an Stränden finden Aktionen statt. Ein rotes Icon bedeutet, dass der Ort noch aufzuräumen ist. Ein gelbes Symbol, dass dort schon einmal eine Müllsammel-Aktion stattgefunden hat, aber immer noch etwas getan werden müsste. Ein grüner Punkt vermittelt den Benutzern, dass dieser Strand oder Ort erfolgreich aufgeräumt wurde. Um mehr über eine konkrete Aktion zu erfahren, klickt man auf den Standort, dann auf "Einzelheiten anzeigen", um die genaue Adresse des Projektes herauszufinden.

Bilder von Sammelaktionen posten

Neben der Adresse sehen die Anwender dann auch, wann der Ort das erste und letzte Mal vom Müll befreit wurde. Darunter können Mitglieder von NamicGreen Bilder der letzten Müllsammel-Aktion posten. Die Müllsammel-Datenbank kann auch gut genutzt werden, ohne Mitglied zu sein.

Wenn Anwender selbst ein Müllsammel-Projekt starten möchten, müssen sie sich vorher registrieren. Danach erhalten sie einen "Greencoin". Je aktiver ein User auf der Plattform ist, desto mehr Coins erhält er. Die Punkte kann man dann bei dem plattformeigenen "Marktplatz" gegen einen Gutschein einlösen. Momentan bekommen aktive Müllsammler für zehn gesammelte Coins einen Pullover mit dem NamicGreen-Logo.

Bald auch als App

Da NamicGreen momentan noch nicht als App in den Appstores auffindbar ist, empfehlen wir, sich die Website als Lesezeichen auf dem Startbildschirm zu speichern. Dazu wird man im besten Falle beim Öffnen der Website aufgefordert. Bei einem iOS-Gerät bleibt man dafür auf der NamicGreen-Seite und klickt unten in der Mitte auf den "Share"-Button, dann auf das +. Neben dem Plus steht "Zum Home-Bildschirm hinzufügen". An der Benutzerfreundlichkeit hakt es noch ein bisschen, die App braucht etwas lange zum Laden.

Die Idee

Die Idee von NamicGreen: "Nachhaltigkeit und mehr Bewusstsein auf der neuesten technologischen Basis", sagt Lina Olivi, die Chefin von NamicGreen. Bisher finden die meisten Projekte auf Mallorca statt. Als Ziel setzt sich das Unternehmer-Paar aber, dass NamicGreen auch anderswo verwendet wird. Darum sind auch Urlauber eingeladen, mitzumachen: "Wenn NamicGreen auch in der Heimat weitergenutzt wird, haben wir alles erreicht", sagt Torsten Tiltack, der Softwaredesigner von NamicGreen.

Treffpunkt TV-Auswanderer-Bar

An NamicGreen beteiligt sind auch "Goodbye Deutschland"-TV-Auswanderer Michaela und Frank Wienhusen. Die beiden betreiben die "Bar95 by Michi" im Carrer Binicanella in Cala Millor. Sie haben NamicGreen auf der Insel bekannt gemacht. Michis Bar ist momentan der Treffpunkt für die meisten Müllsammel-Aktionen, die noch von NamicGreen und der Barbesitzerin organisiert werden. Bei Michi werden die Teilnehmenden am Anfang und am Ende der Müll-Wanderung mit Kaltgetränken versorgt, ab sofort kann man die oben genannten GreenCoins auch gegen ein Currwurst-Menü mit Getränk in der Bar eintauschen.

Auf die selbst organisierten Projekte von NamicGreen wird man über deren Instagram-Kanäle (@namicgreen, @bar95_bymichi) aufmerksam. Weitere Aktionen auch außerhalb von Cala Millor finden Freiwillige dann auf der Landkarte auf der Website. /jr