Die Stadt Palma de Mallorca hat am Sonntag (28.8.) die vier Strände wieder zum Baden freigegeben, die am Samstag zwischenzeitlich gesperrt worden waren. Einmal mehr war nach starken Regenfällen Fäkalabwässer in die Bucht von Palma geflossen. Betroffen waren die großen Strände Can Pere Antoni, Ciutat Jardí und Cala Major sowie die kleine Badestelle Calanova in Sant Agustí.

Die Strände wurden mit der roten Flagge gekennzeichnet und es wurden Wasserproben genommen. Wie die Stadt Palma am Sonntag mitteilte, ergaben die Wasserproben keine Verunreinigung mehr. Die vier Strände wurden wieder für die Badegäste geöffnet.

Altes Problem, das gerade gelöst wird

Fäkalabwässer sind in der Bucht von Palma nahezu nach jedem stärkeren Regen ein Problem, das mehrere Ursachen hat, allen voran die überlastete Kläranlage von Coll d'en Rabassa. Das Problem ist aber auch die veraltete Kanalisation: In weiten Teilen der Balearen-Hauptstadt fließen Abwasser und Regenwasser in einer einzigen Rohrleitung ab, sodass die bei stärkeren Niederschlägen zu bewältigende Wassermenge sehr schnell und sehr stark steigt. Deswegen ist schnell ein Limit erreicht, ab dem das vermischte Schmutzwasser direkt ins Meer geleitet werden muss.

Doch Abhilfe ist in Sicht: Eine neue Leitung quer durch den westlichen Teil Palmas ist inzwischen verlegt, ein Regenüberlaufbecken zur Entlastung der maroden Kläranlage soll in Kürze in Betrieb gehen. In der Ausschreibung für den Bau einer neuen, 143 Millionen Euro teuren Kläranlage haben sich neun Firmen beworben. 90 Prozent der Abwassereinleitungen ins Meer sollen damit verhindert werden, heißt es von Seiten der Stadt. Und ein Ableiter für weitere 72 Millionen Euro, über den das geklärte Wasser in die Bucht fließen soll, wird dank einer Länge von 1.172 Metern die malträtierten Seegraswiesen in der Bucht überbrücken. /jk/ff