Mallorca Zeitung

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Die Gemeinde Deià auf Mallorca schränkt die Wasserversorgung um die Hälfte ein

Der Verbrauch ist im Vergleich zu 2019 um 40 Prozent gestiegen

Wasserlieferung per Lkw in Deià. DM

Die Gemeinde Deià zieht im Kampf gegen die anhaltende Trockenheit im bei Urlaubern beliebten Tramuntana-Dorf härtere Bandagen auf: Seit Montag (5.9.) wird die Wasserversorgung um die Hälfte reduziert. Bürgermeister Lluís Apesteguia gab als Grund für die drastische Maßnahme an, dass die Wasservorräte so nierdig wie noch nie sind.

Neben der anhaltenden Trockenheit dürfte ein weiterer Grund aussschlaggebend für die dramatische Situation sein: Der Wasserverbrauch im Sommer ist im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr des Touristenbooms vor der Pandemie, um bis zu 40 Prozent gestiegen. "Aufgrund dieser Situation sehen wir uns zu drastischen Maßnahmen gezwungen, um die Wasserversorgung zum Trinken und zur persönlichen Hygiene zu garantieren", so der Bürgermeister. Dies sei Priorität der Gemeinde.

Seit Juli gibt es Wasserlieferungen per Lkw

Deià kämpft schon seit Monaten mit dieser Situation. Seit Juli werden die Wasserspeicher der Gemeinde zusätzlich mit Lkw-Lieferungen aufgefüllt. Im August setzte die Gemeindeverwaltung noch eine Schippe drauf und verbot das Gießen von Gärten sowie das Befüllen von privaten Pools mit Wasser aus dem öffentlichen Netz.

Die Gemeinde erklärte, man werde die Einhaltung der Richtlinien streng kontrollieren und bei Verstößen oder unangemessen hohem Wasserverbrauch Strafen verhängen. Im Extremfall könne das Wasser sogar abgestellt werden. Diese Maßnahmen scheinen allerdings nicht ausreichend gewesen zu sein, wie der neue Erlass zeigt. Wie lange die Maßnahme greifen soll, war zunächst nicht klar.

Keine Beschränkungen in Sóller

In der gesamten Tramuntana hadern die Gemeinden mit den niedrigen Regenfällen und der daraus resultierenden Trockenheit. Allerdings sind die Maßnahmen höchst unterschiedlich. So hat etwa die konservativ regierte Gemeinde Sóller trotz ähnlicher Werte bei den Wasserreserven noch keine Beschränkungen beim Verbrauch oder bei der Wasserversorgung angemeldet. /pss

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