Mallorca Zeitung

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Weil es so knapp ist: Gemeinde Artà auf Mallorca stellt nachts das Wasser ab

Zwischen 23.30 Uhr und 8 Uhr morgens kommt nichts mehr aus dem Hahn

Trinkwassertanks in der Gemeinde Artà. Biel Capó

Das Wasser in Artà im Nordosten von Mallorca wird knapp: Die Situation der Wasserreservoirs in der Gemeinde ist laut dem Bürgermeister Manolo Galán "sehr kritisch" und "alarmierend". Zu der seit Monaten andauernden Dürre seien im Sommer die hohen Temperaturen und der dadurch erhöhte Wasserbedarf gekommen, die zu einem "besorgniserregenden Dürreszenario" geführt haben. Aus diesem Grund hat die Gemeindeverwaltung das Wasser "bis auf weiteres" nachts abgestellt. Bürgermeister Galán erklärte, dass die Wasserversorgung von 23.30 Uhr bis 8 Uhr morgens unterbrochen wird.

Der Wasserstand in den Trinkwasserbrunnen des Ortes ist laut Galán sehr niedrig. Die Gemeinde sei gezwungen, "energischere Maßnahmen" zu ergreifen, damit sich die Wassertanks langsam wieder füllen können. "Eine dieser Maßnahmen ist, das Wasser abzustellen. Das wird so lange gemacht werden, bis sich die Situation der Grundwasserleiter und der Wasserreservoirs verbessert", sagte Galán. Der Bürgermeister stellte geichzeitig klar, dass das vorrangige Ziel die Versorgung der Haushalte mit Wasser ist. Es könne durchaus sein, dass die Wasserversorgung für Bereiche wie die Industrie, Sport oder auch Bewässerung gedrosselt oder sogar unterbrochen wird, wenn es die Situation erfordert.

Schluss mit Gartenbewässerung und Autoreinigung

Aufgrund des niedrigen Pegels der Brunnen, die Artà mit Trinkwasser versorgen, gelten weitere Einschränkungen für den Wasserverbrauch. So verbietet die Gemeindeverordnung die Verwendung von Trinkwasser etwa für die Bewässerung von Gärten, Schwimmbädern, die Reinigung von Terrassen oder Autos. Die Gemeinde ruft die Bürger aber auch zum aktiven Wassersparen auf und empfiehlt etwa, nur kurz zu duschen, das Wasser beim Zähneputzen oder Händeeinseifen immer abzustellen oder auch die Wassertanks, sofern im Haus vorhanden, aufzufüllen.

Die städtischen Sporteinrichtungen sind dahingehend von den Beschränkungen betroffen, dass die Duschen nur bei Liga-Spielen geöffnet sein werden. "Wir müssen verantwortungsvoll mit dem Wasser umgehen und Maßnahmen zum Wassersparen ergreifen", sagte Galán.

In Colònia de Sant Pere bereits seit August

Der Bürgermeister betonte, dass die Ortspolizei die Einhaltung der Gemeindeverordnung überwachen und gegebenenfalls Sanktionen verhängen wird. Bereits im August waren Einschränkungen beim Wasserverbrauchs im benachbarten Colònia de Sant Pere in Kraft getreten.

Parallel zu den Einsparmaßnahmen arbeitet der Gemeinderat weiter an der Reduzierung der Lecks im Versorgungsnetz. Teilweise gingen über 70 Prozent des Wassers verloren, inzwischen hat man diese Zahl auf 55 Prozent reduziert. Es wird allerdings daran gearbeitet, die Wasserverluste in den Rohren noch deutlich weiter zu senken, so dass sie nur noch 15 Prozent betragen. /jk

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