Forscher der UIB haben erstmals auf Mallorca Hornissen entdeckt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Balearen-Universität vom Dienstag (8.11.) hervor. Die Bevölkerung wird nun dazu aufgerufen, nach den Insekten Ausschau zu halten und Funde zu melden. Dabei sollen die Tiere aber keinesfalls eingefangen werden.

Die Hornissen sind im Zeitraum von August bis Oktober in Fallen geraten, die in Port d'Alcúdia aufgestellt waren. Sie waren Teil des Projekts Stop Invasoras, mit dem die Forscher gegen invasive Arten vorgehen wollen, die nicht auf Mallorca heimisch sind. Drei Exemplare der Hornissen sind bislang ins Netz gegangen. Die Insekten bewahrt die Uni in ihren Laboren auf.

Gelber Körper, roter Kopf

Bei der Hornisse (vespa crabro) handelt es sich um eine große Wespenart. Laut der UIB erreichen die Königinnen eine Größe von 25 bis 35 Millimeter, die Arbeiterinnen zwischen 18 und 25 Millimetern. Einer der Unterschiede zur gewöhnlichen Wespe zeigt sich in der Farbe. Der untere Teil des Körpers ist gelb, der Kopf rötlich und die Flügel sind durchsichtig.

Die Insekten sind in Europa und Asien weit verbreitet, wurden zuvor aber nie auf den Balearen gesichtet. Im 19. Jahrhundert haben sie sich auch in Nordamerika ausgebreitet. Die Forscher fürchten nun um das balearische Ökosystem. Hornissen gehören zu den Allesfressern und jagen hauptsächlich kleinere Insekten, darunter auch die Honigbienen.

Eines der Exemplare der auf Mallorca gefangenen Hornissen. UIB

Es ist das erste Mal, dass mit dem Projekt Stop Invasoras eine invasive Art auf Mallorca entdeckt wurde. Die Fallen befinden sich hauptsächlich in der Nähe von Häfen und Flughäfen, wo die Insekten als blinde Passagiere mitreisen können.

Zuletzt hatte die Asiatische Hornisse (Avispa velutina) den Naturschützern Sorgen bereitet. Die Wespenart wurde 2015 auf Mallorca entdeckt, 2018 galt sie als ausgerottet. Jedoch kam es 2021 zu neuen Sichtungen.

Über eine App melden

Wer nun eine Hornisse sieht oder vermutet, gesehen zu haben, soll den Fund über die Smartphone-App "Vespapp" melden. Die Uni weist darauf hin, dass die Tiere nicht gefangen werden sollen. Die Forscher wollen den Exemplaren lieber folgen, um so die Nester ausfindig zu machen und anschließend zu zerstören. /rp