Olivenbäume auf Mallorca brauchen zehn Jahre, um sich vom Sturmtief "Juliette" zu erholen

Die Produktion könnte um 40 Prozent einbrechen, schätzt ein Branchenexperte

Olivenbäume im Gebirge sind durch den Sturm schwer beschädigt.

Olivenbäume im Gebirge sind durch den Sturm schwer beschädigt. / B. Ramon

Joan Mora

Das Bild in der Serra de Tramuntana auf Mallorca ist schauerlich: Nach dem Sturmtief "Juliette", das am 27. und 28. Februar über die Insel hinweggefegt ist und dazu noch rekordverdächtige Schneemassen gebracht hat, liegen im Gebirge umgeknickte Olivenbäume, wo man auch hinblickt. Die Olivenbauern und Fincabesitzer rechnen damit, dass die Bäume rund zehn Jahre brauchen, bis sie wieder so aussehen wie vor dem Sturm. Auch wenn viele dieser Bäume gar nicht unbedingt zur Ölproduktion genutzt werden - einige Plantagen von Bäumen, deren Öl vermarktet wird, sind auch betroffen.

Der Präsident der Olivenöl-Kooperative auf Mallorca, Miquel Gual, erklärt gegenüber dem "Diario de Mallorca", dass es ab einer Höhe von etwa 400 Metern kaum einen Baum gibt, der nicht beschädigt oder gar ganz zerstört ist. Die Bäume konnten den Schneemassen nicht standhalten und brachen in der Mitte durch oder verloren zumindest zahlreiche Äste, die unter der Last der Schneedecke abbrachen. Um die Olivenhaine wieder so aufzubauen, wie sie bis vor dem Sturm aussahen, brauche es "Hilfe von der öffentlichen Hand". Die hohen Ausgaben für die Wiederaufforstung der Haine könnten die Landwirte und Fincabesitzer nicht alleine schultern.

Direkthilfen von 35 Euro pro Baum?

In einem Treffen mit dem Konsortium der Serra de Tramuntana sei von einer Direkthilfe von 35 Euro pro betroffenem Olivenbaum die Rede gewesen, sagt der Präsident der Herkunftsbezeichnung Oliva de Mallorca, Miquel Arbona. Diese Summe sei angemessen. Miquel Gual wiederum appelliert an die Besitzer der Olivenhaine, die Bäume jetzt zu stutzen und die herumliegenden Äste zu entfernen. "Wenn man das nicht bald macht, könnte das in Zukunft zu Plagen führen."

Auch Arbona sieht im Verbrennen der Äste die einzige Möglichkeit, den Ausbruch von Plagen zu verhindern. Das müsse aber schnell geschehen, weil ab dem 1. Mai das Verbrennen von Gartenabfällen auf der Insel verboten ist. Die Produktion des Olivenöls könnte durch die Schäden deutlich leiden. Miquel Gual fürchtet Einbußen von rund 40 Prozent. /jk

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