Projekt "Kleine Haie" lässt sechzehn Tiere im Meer vor Mallorca in die Freiheit schwimmen
Die in Gefangenschaft geborenen Großgefleckten Katzenhaie beginnen in den Gewässern vor Cabrera ihr neues Leben
DM
Sechzehn Großgefleckte Katzenhaie (Scyliorhinus stellaris) sind in den Gewässern des Nationalparks Cabrera südlich von Mallorca ausgesetzt worden. Diese Art war früher um die Balearen weit verbreitet, wird aber heute als gefährdet eingestuft. Die Tiere sind nun die ersten, die im Rahmen des Projekts "Petits Taurons" ("Kleine Haie"), einer vor zwei Jahren gestarteten Initiative, in Gefangenschaft geboren wurden. Weitere vier Haie sollen im Meeresschutzgebiet um die Illa del Toro freigelassen werden.
In der ersten Phase des Projekts, die mit "Acció Stellaris" betitelt wurde, ging es darum, die Eier der Katzenhaie zu bergen und die geschlüpften Tiere in Gefangenschaft aufzuziehen. Dann sollen sie in die freie Wildbahn entlassen werden, um ihre Population zu vergrößern. Seit Beginn des Projekts sind 155 Exemplare unter kontrollierten Bedingungen in den Aquarien des Nationalparks Cabrera, den Einrichtungen des Aquariums von Palma und dem Meeresforschungslabor Limia in Andratx geschlüpft.
Ausweitung auf andere Hai- und Rochenarten
Die ausgewilderten Exemplare wogen mindestens 800 Gramm und waren etwa 75 Zentimeter groß. Sie wurden in der Nähe von Fort d'en Moreau freigelassen, einem Abschnitt eines Tiefseekorallenriffs, das nach der Erweiterung des Nationalparks im Jahr 2019 vollständig unter Schutz gestellt wurde. Derzeit werden weitere 116 Eier unter Aufsicht ausgebrütet. Wenn die Methode funktioniert, soll das Projekt auch auf andere bedrohte Hai- und Rochenarten ausgeweitet werden.
Um die Haie nach dem Aussetzen weiter überwachen zu können, werden ihnen durch einen kleinen chirurgischen Eingriff am Bauch Sender eingesetzt, die sechs Jahre lang Informationen über ihren Aufenthaltsort übermitteln. Das Signal wird von einem System von Empfängern aufgefangen, das in einem Quadrat von einem halben Kilometer installiert ist – in einer Tiefe von 70 Metern, wo die Art normalerweise lebt. Dieses System ist das erste, das Tiefseearten auf diese Weise verfolgen kann. Es wird vom Meeresforschungsinstitut Imedea gesteuert.
Darüber hinaus tragen die Haie eine externe Markierung, mit der sie im Falle eines Fangs identifiziert werden können. Die Fischereiverbände unterstützten das Projekt und wurden gebeten, der Artenschutzabteilung des Umweltministeriums dann die Nummer der Markierung, das Gewicht und den Fangort des Hais mitzuteilen. /bro
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