Acht Jahre ohne einen echten Erfolg: Umweltschutzgruppe Terraferida auf Mallorca gibt auf

Die Aktivisten erheben schwere Vorwürfe gegen die linken Parteien

Ein ständiges Anliegen von Terraferida: Der Bauwahnsinn auf Mallorca.

Ein ständiges Anliegen von Terraferida: Der Bauwahnsinn auf Mallorca. / Terraferida

DM

Sie waren unbequeme und unermüdliche Kämpfer für ihr Anliegen: Die Landschaft und die Umwelt auf Mallorca vor dem Massentourismus und dem Bauwahn zu schützen. Jetzt hat die Umweltschutzgruppe Terraferida ihr vorläufiges Ende angekündigt.

Die Aktivisten geben mehrere Gründe für den Entschluss an. Fehlende Zeit und nicht ausreichende Ressourcen, um Anzeigen zu erheben, Informationskampagnen zu erstellen und Presseanfragen zu beantworten. Der Hauptgrund sei aber ein anderer: In den acht Jahren der Existenz sei man bei den Behörden und der Politik "auf eine Mauer" gestoßen.

"Es gab nie ein Ja"

"Acht Jahre der Vorschläge, Eingebungen und Empfehlungen für einen echten Wandel, um das Leben der Menschen zu verbessern, haben keine Spalte, keinen Platz gefunden. Es gab nie ein Ja", hieß es in einem Statement. "Die sozialen Bewegungen müssen manchmal ihre Ziele erreichen können, das ist der Sinn ihres Daseins."

Besonders scharf fällt die Kritik an den beiden Legislaturperioden von Ministerpräsidentin Francina Armengol (seit 2015) und ihrem Parteigenossen und Vorgänger Francesc Antich (2007 - 2011) aus. Zwar hätten die linken Parteien eine größere Sensibilität für Umweltfragen als andere Parteien, dennoch sei man besorgt, wie häufig man auf geschlossene Türen treffe. "Sie benutzen die Argumente und das Vokabular der Umweltschützer, aber gleichzeitig setzen sie eine Politik des Wachstums und der Massifizierung durch. Sie weigern sich zudem den unkontrollierten Bau und die Ausweitung des Tourismus zu stoppen", so die Vorwürfe von Terraferida.

Entscheidungen im Sinne der Hoteliers

Es sei immer dasselbe: In Tourismusfragen werde keine Entscheidung getroffen, die nicht im Sinne der Hoteliers sei. Im Bereich der Stadt- und Landschaftsplanung rühre man nicht die Erwartungen der Immobilienbranche an. Die Interessen der Residenten würden immer weniger interessieren.

Von der Opposition "braucht man gar nicht zu sprechen", kritisieren die Aktivisten in Richtung der Konservativen, der Ultrarechten und der Liberalen. Diese würden jeden Fortschritt im Bereich der Umwelt blockieren.

Ihren Abschied beendet die Gruppe mit einer Danksagung an die vielen Menschen, die sie im Laufe der vergangenen acht Jahr unterstützt habe. /pss