Ausflugstipp: Tage der Öko-Landwirtschaft auf Mallorca

Am Samstag (22.4.) geht es zum Finca-Besuch, am Sonntag (23.4.) zur großen Messe in Porreres

Illustration vom diesjährigen Veranstaltungsplakat.

Illustration vom diesjährigen Veranstaltungsplakat. / Veranstalter

Am Sonntag (23.4.) findet zum 16. Mal in Porreres die „Diada d’agricultura ecològica“, der Tag der ökologischen Landwirtschaft statt. Die Stände sind am Sonntag auf dem Dorfplatz von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Das Motto in diesem Jahr: „Man ist, was man isst“. Genauer erklärt es Tomeu Mesquida von der Vereinigung der Öko-Landwirte Mallorcas (Apaema). „Es geht um das WHO-Konzept ‚One Health‘. Das beinhaltet, dass die Gesundheit von Mensch, Tier, Pflanzen und ihre gemeinsame Umwelt unmittelbar miteinander verbunden sind.“ Obwohl es wünschenswert wäre, die Bio-Produktion auf der Insel zu steigern, dürfte das nie auf Kosten der Beteiligten sowie der Umwelt gehen.

Finca-Besuche

Zum Auftakt der Diada öffnen sechs Bio-Höfe am Samstag (22.4.) zwischen 10 und 12 Uhr ihre Tore zur Besichtigung. Der Besuch ist nach vorheriger Anmeldung kostenlos.

  • Oli Verderol in Palma (max. 30 Personen) lädt zu einer Olivenölverkostung auf den Olivenhain am Rande Palmas ein.
  • Oliric bietet in Santa Eugènia eine Besichtigung der Finca und eine Vorführung, wie aus Oliven Öl entsteht. Mit Verkostung (max. 15 Personen).
  • Ariant bei Pollença: Besichtigung von Feldern und Weiden für Schafe und Bienen, Verkostung unter anderem von Honig, Marmeladen sowie Vorstellung der Projekte der Fundació Vida Silvestre Mediterrània (max. 20 Personen).
  • S’Hort den Guiem, Santa Maria. In den Beeten ist das Sommergemüse ausgepflanzt. Bewirtschaftet wird nach traditionellen und ökologischen Techniken. Guiem bietet calçots (Zwiebelsprossen) zum Probieren an, 5 Euro pro Person, (max. 30 Personen).
  • Finca Sa Vall de Nou bei Manacor, hier können Felder mit aromatischen Kräutern besichtigt werden, deren Blüten oder Blätter zu den T’Estim-Kräutertees getrocknet werden (max. 25 Personen).
  • Salines des Trenc bei Campos, Einführung in die Geschichte des Handwerks und die Bedeutung von Flor de Sal sowie ein Bericht über die Umweltschäden durch die Besucher am nahe gelegenen Es Trenc (max. 15 Personen).

Anmeldung Finca-Besuche: apaema.net/project/diada-dagricultura-ecologica

Das Sonntags-Programm

  • Um 9 Uhr: Eröffnung der XVI. Diada. Danach präsentieren die Hersteller ihre Öko-Produkte im Zelt vor dem Pfarrhaus.
  • Von 10 bis 15 Uhr lädt die Umweltschutzorganisation Amics de la Terra die Besucher zur Bemalung einer Mauer ein. Das kollektive Kunstwerk soll unter dem Motto soberania alimentaria stehen, Ernährungssouveränität. Darunter versteht man das Recht auf klimaschonende Öko-Lebensmittel mit kurzen Transportwegen.
  • Um 10.30 Uhr geht es dann in der Sala Polivalent (Carrer d’en Veiet, 17) um „Verantwortlichen Umgang mit Lebensmitteln“. Zu Wort kommen Verbrauchergruppen, die ihre Lebensmittel gemeinsam und direkt bei den Produzenten bestellen.
  • Um 11 Uhr stellt das Netzwerk „Banc de Terres“ sein Programm vor. Denn auch wer kein Land besitzt, kann Landwirt werden. Das Netzwerk bringt Landbesitzer mit Menschen zusammen, die Felder bestellen wollen. So bekommen junge Landwirte, die kein Land geerbt haben, die Chance zum umweltschonenden Anbau.
  • Um 11.15 Uhr stellt das Netzwerk für Lebensmittel-Unabhängigkeit (Xarxa per la Soberania Alimentària Mallorca) in der Sala Polivalente sein Programm zum verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln vor. Anschließend informiert der Consell Balear (CBPAE) über die Zahlen für 2022 .
  • Um 12.30 Uhr sollten die Besucher nicht den Menschenturm der Castellers, den „Al·lots de Llevant“ verpassen.
  • Um 13 Uhr folgt dann die Preisverleihung 2023 auf dem Dorfplatz, gefolgt von einem Konzert der Musikgruppe Black Cats.
  • Von 11 bis 15 Uhr veranstaltet Varietats Locals, die Vereinigung der Gemüsezüchter Mallorcas, Spiele für Kinder vor der Kirche.

Den ganzen Tag über bieten die Restaurants des Dorfes Gerichte auf ihren Speisekarten an, bei denen auch etwaiges Fleisch aus ökologischer artgerechten Tierhaltung stammt. Ebenfalls ganztägig ist die Ausstellung von Varietats Locals zum Thema „Die kulturelle Bedeutung der Ramellet-Tomate“ im Rathaus von Porreres zu sehen.

Die Aussteller

Mit einem eigenen Stand werden die Imker der Insel vertreten sein, deren Bienenvölker auf ökologischen Feldern unterwegs sind. So werden sowohl der Honig Mel Caramel von Martí Mascaró sowie der Bio-Honig von Pilar Puig aus Santa Maria erhältlich sein. Auch die Imker des Mel Vici sind auf der Diada vertreten.

Pedro Osuna wird seine zwischen Artà und Canyamel angebauten Produkte von der Finca Ses Terres verkaufen: Chutneys, Marmeladen, Saucen und Chips sowie Säfte. Auch Fet a Sóller wird mit einem Stand vertreten sein. Ein weiterer Aussteller ist Noma: Die Firma produziert medizinische Öle, die aus in Binissalem auf Öko-Feldern angebautem Cannabis extrahiert werden.

Für Pausen empfiehlt sich das Craftbeer der Cerveceria Forastera aus Alaró. Hochprozentiger sind dagegen Gin und Wodka mit Öko-Zutaten der Mallorca Distillery.

Alkoholfrei und extrem gesund sind die Tees auf den Ständen der Gärtnerei Viver Bio Estel de Llevant aus Manacor, bei der Menschen mit und ohne mentale Behinderungen ausgebildet werden und die T’Estim-Tees herstellen. Außerdem sind die Mima-Terra-Tees in ihren hübschen Dosen zu sehen. Patricia Gonzáles baut die medizinischen Pflanzen in der Nähe von Villafranca an.

Mit ihren Bio-Ölen sind unter anderen die Hersteller von Sa Madonetta aus Manacor, Oli d’un Temps aus Petra und Oriol aus Alicante vertreten. Damit daraus auch ein pa amb oli wird, verkauft die Bio-Bäckerei Forn Corpus aus Colònia de Sant Pere ihre Brotlaibe auf der Messe. Gebäck aus Mehl von Öko-Johannisbrotbäumen steuert Juana Verger mit ihrer Produktlinie „Johannis“ bei.

Abgehangene Sobrassada von Öko-Schweinen bietet Can Ferrico. Bestellungen für Öko-Fleisch von Rindern aus Ariant nimmt der Stand der Fundació Vida Silvestre Mediterrània an. Für Evelyn Tewes von der FVSM spielen bei der Diada Umsätze keine große Rolle. „Wir wollen die Besucher vor allem mit Projekten für den Umweltschutz bekannt machen“, sagt sie.

Gemeinnützig: Programmdetails sowie weitere Projekte von Apaema, der gemeinnützigen Vereinigung der Öko-Landwirte Mallorcas, unter: apaema.net

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