An diesen Stränden auf Mallorca kann man nun Seepferdchen sehen
Die Stiftung des Palma Aquariums hat an zwei Inselstränden in der vergangenen Woche 70 Seepferdchen ausgesetzt

Taucher setzten die Tierchen im Meer aus. / Palma Aquarium
Der nächste Jahrgang aus dem mallorquinischen Unterwasserkindergarten ist volljährig geworden. Wie die Stiftung des Palma Aquariums am Mittwoch (8.10.) in einer Pressemitteilung bekannt gab, wurden in der vergangenen Woche 70 Seepferdchen an zwei Stränden auf Mallorca ausgesetzt. Neuigkeiten gibt es auch von den Babyschildkröten.
Seit 2022 kümmert sich die Stiftung des Palma Aquariums mit dem Projekt „Cavallets de mar balears“ um die kleinen Tierchen, die einen putzigen Anblick bieten. Unterstützung erhalten die Tierschützer von der Banca March, die als Hauptsponsor in Erscheinung tritt. 1.517 Seepferdchen wurden in den vergangenen drei Jahren nun schon in die Inselgewässer freigelassen. Dabei päppelt das Aquarium die Meeresbewohner zwischen einem und anderthalb Jahren auf, ehe sie mit zwölf Zentimetern groß genug sind, um in der Wildnis überleben zu können.
Die Wassertemperaturen auf Mallorca obliegen den Seepferdchen
Die kleinsten, die erst zwei Wochen alt sind, sind etwa fünf bis acht Millimeter groß, die acht Wochen alten etwa zwei Zentimeter. Sie werden mit verschiedenen Arten von Plankton gefüttert. In zwei größeren Kästen in der Fortpflanzungsstation des Aquariums sitzen je ein ausgewachsenes aktiveres Weibchen und ein etwas trägeres Männchen eines kurzschnäuzigen und eines langschnäuzigen Seepferdchens.
Wie bei anderen Lebewesen legt auch bei den Seepferdchen das Weibchen die Eier, die vom Männchen befruchtet werden. Die Besonderheit ist: Die weiblichen Seepferdchen legen die Eier beim Geschlechtsakt direkt in eine Bauchtasche des Männchens. Dort kommen dann auch die Jungen zur Welt. Die Tiere bevorzugen 22 bis 23 Grad kaltes Wasser. Die aktuellen Meerestemperaturen sollten ihnen also obliegen.

Ein langschnäuziges Seepferdchen (Hippocampus guttulatus): Die Veränderungen der Ökosysteme betreffen alle Bewohner des Meers. / VOJCE
Welche Arten auf Mallorca heimisch sind
Auf den Balearen sind zwei Arten an Seepferdchen heimisch. Das Kurzschnäuzige Seepferdchen (Hippocampus hippocampus), von dem 66 Exemplare in Puerto Portals ausgesetzt wurden. Sowie das Langschnäuzige Seepferdchen (Hippocampus guttulatus), von dem drei Männchen und ein Weibchen fortan im Meer vor Colònia de Sant Jordi leben. Laut der Stiftung des Aquariums sank der Bestand in den vergangenen Jahrzehnten um 25 bis 30 Prozent. Die Wahl der Strände war an das sogenannte Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, Zona LIC auf Spanisch, geknüpft. Die größte Gefahr für die Seepferdchen ist der Mensch. Oft landen die Tierchen als Beifang in Fischernetzen oder werden für Aquarien illegal gefangen. Im asiatischen Raum gelten sie gar als Heilmittel.
Babyschildkröten geschlüpft
Nach den Seepferdchen sind die Tierschützer nun auch mit der Pflege von Babyschildkröten beschäftigt. Wie das Umweltministerium bekannt gab, sind vor zwei Wochen 38 Reptilien aus den 85 auf Ibiza gelegten Eiern geschlüpft. Es war nach dem Fund am Stadtstrand von Palma die zweite Eiablage der Saison auf den Balearen. Im ersten Fall kamen 62 Babyschildkröten zur Welt.
Die Schildkröten werden nicht im Aquarium, sondern in einer speziellen Brutstätte in Port d’Andratx großgezogen. Dort bleiben sie zwischen zehn und zwölf Monaten, ehe sie am Strand ausgesetzt werden, wo das Muttertier die Eier abgelegt hatte.
Die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) ist eine als gefährdet eingestufte Art, deren Anwesenheit an den balearischen Küsten in den vergangenen Jahren immer häufiger geworden ist. Wer eine Schildkröte bei der Eiablage sichtet, soll umgehend den Notruf 112 wählen. Die Eier werden dann von Freiwilligen beschützt.
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