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Invasiv und zerstörerisch: "Singapur-Ameise" erstmals in Palma nachgewiesen

"Trichomyrmex destructor" kann Lebensmittel befallen, schmerzhafte Stiche bei Menschen verursachen und Materialien wie Textilien oder sogar die Ummantelung von Elektrokabeln massiv beschädigen

Ameisen der Art "Trichomyrmex destructor" in einem Innenraum.

Ameisen der Art "Trichomyrmex destructor" in einem Innenraum. / Carlos Pradera

Ihr wissenschaftlicher Name klingt wie eine T-Rex-Actionfigur, aber ihre Anwesenheit ist alles andere als ein Spaß: Trichomyrmex destructor ist auch bekannt als "Singapur-Ameise" und in tropischen und subtropischen Gebieten weit verbreitet. Nun haben Experten für Schädlingsbekämpfung der Firma Anticimex in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Ökologische Forschung und Angewandte Forstwirtschaft (CREAF-UAB) die Ansiedlung der invasiven Ameise in Palma bestätigt.

Dieser Fund, der die erste Entdeckung dieser Art auf den Balearen darstellt, ereignete sich in einem Gebäude der Stadt. Er wurde im Boletín de la Asociación Española de Entomología veröffentlicht, womit die Ausbreitung der Art im Archipel bestätigt wird.

Hochgradig schädlich und expansiv

Laut Angaben von Anticimex wird Trichomyrmex destructor aufgrund ihrer großen Auswirkungen auf die natürliche, landwirtschaftliche und städtische Umwelt als eine der weltweit schädlichsten Ameisen eingestuft. Ihre Anwesenheit in Wohnungen hat erhebliche Folgen, da sie nicht nur Lebensmittel angreift, sondern auch schmerzhafte Stiche bei Menschen verursachen und Materialien wie Textilien oder sogar die Ummantelung von Elektrokabeln beschädigen kann.

Zu erkennen sind die Ameisen an ihrer gelblichen bis bräunlichen Färbung und ihrem dunkel gefärbten Hinterleib. Sie sind zwischen 1,8 und 3,5 Millimeter groß und haben eine glatte, glänzende Oberfläche. Die Allesfresser, die sich von fast allen verfügbaren Nahrungsquellen ernähren, nisten im Freien oder in Gebäuden und gelangen auch in kleine Spalten.

Drei Exemplare der invasiven Ameisenart in Palma.

Drei Exemplare der invasiven Ameisenart in Palma. / Carlos Pradera

"Äußerste Vorsicht walten lassen"

Carlos Pradera, Experte für städtische Schädlingsbekämpfung bei der genannten Schädlingsbekämpfungsfirma, weist auf die Bedeutung des Fundes hin: "Diese jüngste Entdeckung auf Mallorca bestätigt die Ausbreitung der Singapur-Ameise auf den Balearen, nachdem sie vor 20 Jahren bereits in Spanien nachgewiesen wurde. Es handelt sich um eine ziemlich schädliche invasive Art, die Materialien zerstört und Menschen sticht. Deshalb ist es unerlässlich, äußerste Vorsicht walten zu lassen und Experten für Schädlingsbekämpfung zu kontaktieren, um ihre Ausbreitung zu verhindern."

Diese Ameise verbreitet sich hauptsächlich durch den Warentransport. Sie wurde erstmals 2005 im Hafen von Barcelona in Spanien abgefangen. Ihre Ansiedlung oder Kolonisierung wurde jedoch erst 2019 in Málaga und 2020 in Marbella nachgewiesen. Mit der Präsenz der "Singapur-Ameise" in Palma erhöht sich die Zahl der exotischen Ameisenarten auf den Balearen auf 16. Trichomyrmex destructor ist im Spanischen Katalog invasiver exotischer Arten aufgeführt.

Tipps zur Verhinderung ihrer Ausbreitung

Angesichts der Bedrohung durch diese neue Plage betont Anticimex die Notwendigkeit der Prävention und empfiehlt daher, eine strikte Hygiene auf Oberflächen und bei der Lagerung von Lebensmitteln aufrechtzuerhalten. Des Weiteren rät das Unternehmen zur ordnungsgemäßen Entfernung und Entsorgung von Essensresten sowie zur Inspektion von Waren oder Lebensmitteln, die ins Haus gelangen. Abschließend unterstreicht das Unternehmen, dass es bei Verdacht auf das Vorhandensein dieser Ameise entscheidend ist, Kontakt mit Fachleuten aufzunehmen, um ihre schnelle Ausbreitung im Inneren von Gebäuden zu verhindern. /bro

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