Mallorcas Bergsportvereinigung schlägt Alarm: Die Balearenregierung will eine Art Maut für all diejenigen einführen, die auf ihren Exkursionen Naturschutzgebiete und öffentliche Anwesen passieren. Als Einzelperson sind zwei Euro pro Tag fällig, ist man als Teilnehmer eines sportlichen Wettkampfs in den Gebieten unterwegs, muss man fünf Euro bezahlen. Wer seine Tour, etwa wegen schlechten Wetters, nicht antreten kann, bekommt immerhin 35 Prozent der Gebühr zurückerstattet.

Laut dem Geschäftsführer der Naturschutzbehörde "Espais de Natura Balear", José María Vicente, gilt die Regelung nur für solche Aktivitäten, für die auch jetzt schon eine Genehmigung erforderlich ist. Normale Wanderer seien davon nicht betroffen. Auswirkungen hätte sie hingegen auf Kletterer oder Sportler, die in den Schluchten der Tramuntana etwa Canyoning praktizieren.

Die balearische Vereinigung für Berg- und Klettersport warnt dennoch vor den negativen Folgen: Auch Wanderwege, darunter Teile der bekannten "Ruta de Pedra en Sec", führten durch Gebiete, für die man eine Erlaubnis einholen muss. Somit würde dort nun auch eine Maut fällig.

Obwohl die Einführung der Gebühr schon Ende Dezember im Amtsblatt der Regierung angekündigt wurde, ist unklar, ab wann die Regelung gilt. Zu entnehmen ist der Veröffentlichung jedoch, dass die Gebühren bereits im Haushalt für das laufende Jahr berücksichtigt wurde und für alle Privatpersonen und Vereine gelte. Die Bergsportvereinigung geht zudem davon aus, dass sich strafbar macht, wer die Maut nicht kassiert bzw. entrichtet.