Die auf Mallorca regierenden Politiker machen ernst mit ihrer Ankündigung, den Zugang zu einigen der überlaufensten Touristenattraktionen der Insel einzuschränken. Wie der Inselrat und die zuständige Gemeinde Pollença am Montagnachmittag (24.4.) bekannt gaben, soll die Zufahrt zum Kap Formentor für private Autos ab Sommer 2018 gesperrt sein. Besucher können dann nur noch mit einem Shuttle-Bus zu dem berühmten Leuchtturm an der Nordostspitze-Mallorcas gelangen.

Die Busse sollen von einer Busstation in Port de Pollença abfahren, die freilich erst noch gebaut werden muss. Die Zufahrt zu weiteren an derselben Straße gelegenen Attraktionen wie dem Aussichtspunkt Sa Creueta, dem Strand und dem Hotel von Formentor und der Cala Figuera soll weiter erlaubt sein, so der Bürgermeister von Pollença und ehemalige Vorsitzende der Umweltschutzvereinigung Gob, Miquel Àngel March. Zudem seien Ausnahmen möglich, etwa für Menschen mit Behinderung. Die genauen Ausführungsbestimmungen müsse der Inselrat ausarbeiten, so March.

Die nur zweispurige, kurvenreiche Straße zum Kap Formentor ist einer der beliebtesten Ausflugsstrecken auf Mallorca. Besonders in der Hochsaison kommt es hier immer wieder zu Staus und Unfällen.

Wie die Infrastruktur-Dezernentin des Inselrats Mercedes Garrido in einem Radiointerview sagte, soll das Verkehrsaufkommen weiter analysiert werden. Einschränkungen stehen auch auf der gleichfalls beliebten Strecke nach Sa Calobra zum Torrent de Pareis an. Dort soll die Zahl der Reisebusse auf 35 am Tag begrenzt werden.

Sowohl die Straße nach Formentor als auch die nach Sa Calobra führen durch die zerklüftete Felsküste der Tramuntana. Sie unterliegt strengen Naturschutz-Auflagen. Unter anderem nisten hier Mönchsgeier und Balearen-Sturmtaucher. /ck