Die Lufthansa hat im Ringen um die Übernahme des Mallorca-Fliegers Niki weitgehende Zugeständnisse gemacht. "Wir übernehmen praktisch eine Niki sozusagen ohne Slots, wenn es dann zum OK der Europäischen Kommission kommt", sagte Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr am Montag (4.12.) in Frankfurt, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. In Düsseldorf sollten demnach gar keine Start- und Landerechte mehr bei der österreichischen Air Berlin-Tochter bleiben, auf Mallorca nur einige wenige.

Mit dem Verzicht auf Start- und Landerechte will die Lufthansa die Bedenken der EU-Wettbewerbshüter zerstreuen. In der vergangenen Woche hatte der Konzern in Brüssel konkrete Vorschläge eingereicht, wie der Wettbewerb gesichert werden könne. Die Entscheidungsfrist auch zur Übernahme weiterer Teile der insolventen Air Berlin läuft bis zum 21. Dezember. Denkbar ist aber auch eine vertiefte Prüfung des Kartellantrags mit einer weiteren Fristverlängerung.

Niki ist im Gegensatz zur Muttergesellschaft Air Berlin, die im Sommer Insolvenz angemeldet hatte und im Oktober den Flugbetrieb einstellte, weiter aktiv. Angesteuert wird von Flughäfen in Deutschland und Österreich nicht zuletzt Mallorca - die Strecke hatte Niki im Frühjahr von Air Berlin übernommen. Die Pläne der Lufthansa sehen vor, die Maschinen von Niki der Billigtochter Eurowings zuzuschlagen. Sollten die Pläne nun scheitern, müsste kurzfristig ein anderer Käufer gefunden werden, heißt es.

Die Lufthansa hat für diesen Fall nach eigenen Angaben einen Plan B, wie Spohr betonte. Dieser sehe vor, Eurowings in der gleichen Größenordnung aus eigener Kraft wachsen zu lassen. Spohr laut dpa: Man solle die Bedeutung von 20 Flugzeugen angesichts einer Konzerngröße von 750 Jets auch nicht überbewerten. /ff