Eine neue Wendung im Gerichtsstreit um das Insolvenzverfahren beim Mallorca-Flieger Niki dürfte die Wartezeit für die Wiederaufnahme der Insel-Flüge verlängern: Bisherige Bieter sollen bei einem zweiten Hauptinsolvenzverfahren in Österreich eine neue Chance erhalten. Sie hätten nun bis zum 19. Januar Zeit, ein neues Angebot abzugeben, erklärte ein Sprecher des Landgerichts Korneuburg am Freitag (12.1.). Zuvor hatte das Gericht einen Antrag von Niki, lediglich ein Sekundärinsolvenzverfahren in Österreich einzuleiten, abgelehnt. Beantragt hatte das Hauptverfahren das Verbraucherportal Fairplane.

Bei der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki will man die Entscheidung nicht akzeptieren. Die Eröffnung eines neuen Hauptverfahrens wiederspreche der Europäischen Insolvenzordnung, erklärte Insolvenzverwalter Lucas Flöther gegenüber der Presse in Deutschland. Man werde rechtliche Schritte prüfen. Gegen die Entscheidung des Gerichts kann innerhalb von zwei Wochen Einspruch eingelegt werden.

Eigentlich war der Verkauf an die Holding IAG mit ihrer Billigtochter Vueling bereits beschlossene Sache. Nun sollen erneut Tuifly, der Reisekonzern Thomas Cook (Condor) und der Unternehmer Niki Lauda die Möglichkeit haben, erneut für die Air-Berlin-Tochter und ihre attraktiven Start- und Landerechte zu bieten.

Laut einem Beschluss des Berliner Landgerichts muss das Insolvenzverfahren für die Air-Berlin-Tochter nicht in Deutschland, sondern in Wien eröffnet werden. Das Gericht gab damit einer Beschwerde der österreichischen Verbraucherorganisation Fairplane statt.

Der Deal zum Verkauf von Niki war kurz vor dem Jahreswechsel zustande gekommen. Demnach kauft die International Airlines Group (IAG) - Mutterkonzern von Iberia und Vueling - die insolvente Air-Berlin-Tochter für etwa 36,5 Millionen Euro. /ff