Der frühere Rennfahrer Niki Lauda ist beim Bieterrennen bei der insolventen Mallorca-Airline Niki doch noch zum Zug gekommen. Wie die Insolvenzverwalter am Dienstagmorgen (23.1.) erklärten, erhält der einstige Gründer der Fluggesellschaft den Zuschlag. "Aus einem transparenten Bieterprozess ist heute in den frühen Morgenstunden die Laudamotion GmbH als Bestbieter hervorgegangen", teilten die Insolvenzverwalter der österreichischen Nachrichtenagentur APA laut deren Angaben mit.

Eine Entscheidung war eigentlich für Montag erwartet worden, doch die Sitzung des Gläubigerausschusses zog sich in die Länge. Der frühere Rennfahrer hatte Niki im Jahr 2003 gegründet und war 2011 ausgestiegen - Air Berlin hatte nach einer Beteiligung von zunächst 24 Prozent die österreichische Airline ganz geschluckt. Im Frühjahr 2017 übernahm Niki dann im Zuge der Umstrukturierung die Mallorca-Strecken von Air Berlin.

Nun soll Niki unter ihrem neuen Besitzer bereits Ende März den Flugbetrieb wieder aufnehmen. Dafür müsse man nun den Sommerflugplan fertigstellen, so Niki Lauda im österreichischen Fernsehen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, soll sich die Airline mit ihren noch 764 Mitarbeitern vor allem auf den österreichischen Markt konzentrieren.

Die Entscheidung zu Gunsten von Lauda fiel erst nach einer rund 14-stündigen Marathonsitzung. Unklar blieb, wieviel Geld der Unternehmer geboten hatte - über die Details des Kaufvertrages wurde Stillschweigen vereinbart. Niki Lauda bot nach eigenen Worten zusammen mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook (Condor) für die insolvente Air-Berlin-Tochter.

Eigentlich sollte die insolvente Air-Berlin-Tochter an die spanische Billigfluggesellschaft Vueling gehen. Doch laut einem Gerichtsurteil musste das Insolvenzverfahren von Deutschland nach Österreich verlagert werden. Dort wurde deswegen ein zweites Verfahren eröffnet, und das bisherige Bieterverfahren kam auf den Prüfstand. Bislang nicht berücksichtigte Bieter erhielten eine zweite Chance.

Der britische IAG-Konzern hatte bis zuletzt sein Interesse bekundet. Dem Mutterkonzern der spanischen Fluglinie Vueling waren wesentliche Teile der Niki schon zugesagt worden, bevor zusätzlich das Insolvenzverfahren in Österreich eröffnet wurde. Vueling wollte bis zu 740 der 1000 Niki-Mitarbeiter übernehmen. /ff