Im August des vergangenen Jahres waren auf den Straßen von Mallorca und den anderen Balearen-Inseln mehr als 74.000 Mietwagen unterwegs. Insgesamt umfasste die Fahrzeugflotte 85.700 Mietwagen, bei einer Auslastung von 87 Prozent. Das hat eine Studie ergeben, die das balearische Tourismusministerium in Auftrag gegeben hat. Insgesamt sind auf den balearischen Straßen 505.500 Fahrzeuge aller Art unterwegs - gemessen an der Zahl der Einwohner der höchste Wert in ganz Spanien, heißt es in einer Pressemitteilung vom Samstag (21.4.)

Die Studie stellt zwar fest, dass regulierend eingegriffen werden müsse, um die Zahl der Fahrzeuge zu reduzieren. Gleichzeitig habe die Landesregierung mangels Zuständigkeiten wenig Handhabe, zumal EU-Grundsätze wie die Freizügigkeit nicht verletzt werden dürften. Ein Limit für die Zahl der Mietwagen in dieser Saison wird ausgeschlossen - und auch für die kommenden Jahre erscheint fraglich, ob eine Regulierung greifen wird. In jedem Fall müsse die Landesregierung Auflagen für bestimmte Gegenden der Insel in die Wege leiten - so geplant in Formentor oder in Port de Valldemossa - und den öffentlichen Personenverkehr fördern.

Business Mietwagen

Der Bericht wirft auch ein Licht auf das Business der Mietwagenbranche auf Mallorca. So waren bis Ende vergangenen Jahres 259 Firmen ins offizielle Register eingetragen, und zwar mit 76.000 Mietfahrzeugen. Die tatsächliche Gesamtzahl wird auf 350 Firmen geschätzt, wobei 80 Prozent der Fahrzeuge auf 15 große Anbieter entfallen.

Der Bericht geht davon aus, dass im Fall von 76 Prozent der Mietwagen das eigentliche Geschäft mit dem Wiederverkauf gemacht wird. Dies sei angesichts einer großen Zahl von Fahrzeugen, die in der Regel nur eine Saison im Umlauf sind, sowie steuerlicher Vorteile ein äußerst rentables Business. Auf diese Weise könnten die Firmen die Fahrzeuge zu Dumping-Preise verleihen und trotzdem letztendlich ein gutes Geschäft machen.

Wáhrend sich die Landesregierung mit einer Regulierung des Markts der Mietwagen schwer tut, soll zumindest der Verbraucherschutz gestärkt werden. So wurde inzwischen einer Reihe von Anbietern, die sich einem verpflichtenden Regelwerk unterwerfen, ein Gütesiegel verliehenGütesiegel. /ff