Es mutet fast wie ein Schildbürgerstreich an: Der Gemeinderat von Muro im Norden von Mallorca hat am Donnerstagabend (26.4.) beschlossen, einen bereits begonnenen Radweg nicht weiterzubauen und damit in der Mitte zu unterbrechen. Der Weg sollte für die zahlreichen Radsporttouristen in der Bucht von Alcúdia das Radfahren neben der Landstraße Ma-12 sicherer zu machen. In Can Picafort sowie in Port d'Alcúdia ist der Weg bereits fertiggestellt oder zumindest in Bau. Nun wird der mittlere Abschnitt an der Playa de Muro nicht wie geplant gebaut.

Grund ist laut Bürgermeister Martí Fornés der hohe finanzielle Aufwand für die Gemeinde. Da der Weg durch das Feuchtgebiet Albufera verläuft, fordert die Verwaltung des Naturparks strengere Regeln beim Bau. So müssen etwa die beidseitigen Begrenzungen des Weges aus Holz sein, was das Projekt deutlich verteuert. Die Baukosten und das Material für die Begrenzungen kosten nach Schätzungen des Bürgermeisters 600.000 Euro - mehr als der Weg an sich kosten würde.

Dafür war eine halbe Million Euro angesetzt, die vom Tourismusministerium gekommen wäre. An die Playa de Muro kommen vor allem im Frühjahr mehrere zehntausend Radsportler, vor allem aus Nord- und Mitteleuropa. /jk