Was in Deutschland seit vielen Jahren üblich ist, soll nun auch auf Mallorca etabliert werden: Tankstellen, an denen keine Mitarbeiter vor Ort zu finden sind und wo Kunden selbst zapfen sowie am Automaten bezahlen. Wie am Dienstag (3.7.) bekannt wurde, kann die balearische Landesregierung nicht an ihrem Plan festhalten, solche Einrichtungen zu verbieten, da sonst Strafen der EU auf die Inseln zukommen.

Man wolle die Bedingungen für die Full-Self-Service-Tankstellen aber so streng wie möglich gestalten, hieß es nun vom Govern. Nur, wenn die Tankstellen jegliche Formen der Barrierefreiheit installierten, um sicher zu stellen, dass auch Menschen mit Behinderung die Zapfsäulen alleine bedienen können, sei der Verzicht auf Mitarbeiter gestattet. Dies bedeutet in den meisten Fällen jedoch enorme Investitionen in Umbauarbeiten.

Die Landesregierung hatte sich immer gegen das Selbstzapfen der Autofahrer gestellt, da dies beträchtliche Sicherheitsrisiken berge, beispielsweise durch Benzinlachen, die niemand aufwischt. Zudem sei es unmöglich, den Tankstellen unangekündigte Kontrollbesuche abzustatten, wenn nie Mitarbeiter vor Ort seien. "Wie soll dann kontrolliert werden, ob alles in Ordnung ist", so die Meinung der Landesregierung.

Die EU hingegen pocht auf ein universelles Recht auf Bewegungsfreiheit, das nur durch eine Vielzahl von Tankstellen gewährleistet sein könne. Auf Mallorcas Nachbarinsel Formentera beispielsweise gibt es nur zwei Tankstellen auf der ganzen Insel. Die Etablierung von Low-Cost-Tankstellen ohne Personal könnte langfristig dafür sorgen, dass mehrere kleine "gasolineras" errichtet werden, so die EU. /somo