Elektrische Tretroller, Segways und Hoverboards erobern zunehmend das Stadtbild von Palma de Mallorca. Man sieht sie auf Fahrradwegen, auf Bürgersteigen und auch auf Straßen fahren. Das durften sie bislang auch, denn in der aktuellen Verkehrsordnung war der Gebrauch der elektrischen Fortbewegungsmittel nicht eindeutig festgeschrieben. Das soll sich mit einer neuen Verordnung ändern.

Künftig werden die elektrischen Fortbewegungsmittel in Kategorien eingeteilt: A sind Tretroller und Hoverboards mit einem Höchstgewicht von 25 Kilogramm und einer Höchstgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. B sind Segways oder elektrische Motorräder, die beispielsweise an der Playa de Palma verliehen werden. Diese haben ein Höchstgewicht von 50 Kilogramm und erreichen bis zu 30 Stundenkilometer.

Generell gilt für die Kategorien A und B, dass sie nur ab 16 Jahren gefahren werden dürfen. Zudem werden sie vom Bürgersteig und der Straße verbannt. Das heißt, dass nur auf Fahrradwegen gefahren werden darf. Bei Fahrradwegen auf der Straße herrscht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern, sind die Wege auf dem Bürgersteig gekennzeichnet, gelten 10 Stundenkilometer. Für die Kategorie B herrscht Helmpflicht. Dieser muss in der Kategorie A nur bei Leihfahrzeugen getragen werden. B-Fahrzeuge müssen zudem über Reflektoren, Licht und eine Klingel verfügen. Eine Versicherung ist beim privaten Gebrauch weder für die Kategorie A noch für die Kategorie B nötig.

Bei einem Verstoß kann die Polizei ab sofort Strafzettel in Höhe von 40 Euro ausstellen. In der Anfangsphase sollen unwissende Nutzer der Gefährte jedoch mit einer Verwarnung davonkommen.

In Deutschland dürfen elektrischen Fahrzeuge mit Lenker - Hoverboards sind im öffentlichen Verkehr komplett verboten - nur mit Versicherungskennzeichen und Mofa-Führerschein gefahren werden. Da auch Vorder- sowie Rücklicht vorgeschrieben sind, sind elektrische Tretroller quasi tabu. Dafür darf in Deutschland in Abwesenheit eines Radweges auch auf der Straße gefahren werden.

Hier wie da haben die zweirädrigen Plattformen, die man mit dem Gleichgewicht steuert, extrem an Beliebtheit gewonnen. Bereits ab 100 Euro gehen die Gefährte über die Ladentheke. Die Vorteile liegen auf der Hand: die Tretroller sind handlich, brauchen kein Benzin und können zusammengeklappt mit in die Wohnung oder auf Arbeit genommen werden. In einer Stadt wie Palma, die von Fahrraddieben nur so zu wimmeln scheint, ist das nützlich. „Sie sind zudem eine beste Möglichkeit, die Anzahl der Autos im Zentrum zu reduzieren", sagt Thor Schoof. Der deutsche Resident ist Kunde von Urban Drivestyle, einem Laden, der elektrische Fahrräder vertreibt. „Die Leute haben keine Lust mehr, in der Altstadt ewig nach einem Parkplatz zu suchen und für diesen viel Geld zu bezahlen. Sie fangen an, nach Alternativen zu suchen."

Nicht alle sind so erfreut über den Boom der Verkehrsmittel. Immer wieder kommt es zu heiklen Situationen, wenn Fußgänger oder Autos in Kontakt mit den elektrischen Gefährten kommen. Die neuen Regeln sollten bei den Diskussion künftig für klare Argumente sorgen.