Herber Rückschlag für die Energiepolitik der Balearen-Regierung: Die Vereinung spanischer Auto- und Lastwagenfabrikanten (Anfac), der nahezu alle Fahrzeugfabrikanten Spaniens angehören, hat vor der Europäischen Kommission eine Beschwerde gegen das geplante Dieselfahrzeug-Verbot auf Mallorca und den Nachbarinseln eingereicht. Dadurch könnte eine der wichtigsten Maßnahmen des geplanten Gesetzes zur Energiewende auf den Balearen in Gefahr geraten.

"Wir kämpfen auch gegen den Klimawandel, allerdings setzen wir darauf, Strategien auszuarbeiten, statt Verbote einzuleiten", so der Vizepräsident von Anfac, Mario Armero.

Die Regelung, die eigentlich noch vor Ende der Legislaturperiode im kommenden Mai im Parlament abgestimmt werden soll, sieht vor, dass ab dem 1. Januar 2025 die Einfuhr von Dieselautos auf den Inseln sowie ihr Verkauf verboten werden soll. Auf den Straßen von Mallorca und den Nachbarinseln dürfen dann nur noch Dieselfahrzeuge fahren, die bereits auf dem Archipel sind. "Das ist aus Umweltschutzsicht eine rückschrittliche Initiative", bewertet Armero. "Die Balearen weisen den zweitältesten Fuhrpark aller spanischen Regionen auf, die Autos sind im Durchschnitt 12,3 Jahre alt. Alte Fahrzeuge kontaminieren am meisten, dürfen dann aber weiter zirkulieren. Verboten werden nur die neuen, die immer effizienter und nachhaltiger werden", argumentiert er.

"Die Balearen-Regierung behauptet, dass Dieselfahrzeuge die Luftqualität negativ beeinflussen, aber die Werte auf den Balearen sind gut bis exzellent", so Armero weiter. Seiner Ansicht nach verletze die geplante Maßnahme der Inselpolitiker das Prinzip der Freizügigkeit in Spanien und der Europäischen Union. /somo