Fahrer von Diensten wie Uber oder Cabify dürfen erst nach einer Frist von 30 Minuten Gäste abholen. Das sieht eine Einigung zwischen Balearen-Regierung und Taxifahrern für ein neues Regelwerk der Branche vor, das in der Kabinettssitzung vom Freitag ((22.2.) verabschiedet werden soll. Die Taxifahrer erhalten somit weiterhin den Vorzug bei Kunden auf der Straße, der Einstieg der modernen Plattformen ins Mallorca-Geschäft wird aber nicht verhindert.

Wie die Regierung in einer Pressemitteilung am Donnerstag (21.2.) bekannt gab, dürfen demnach weiterhin nur Taxifahrer mit Lizenz Kunden auf der Straße. Fahrer von Online-Anbietern dagegen können erst mit einer Mindestbestellzeit von 30 Minuten - je nach Gemeinde kann der Inselrat die Zeit bis auf 15 Minuten herabsetzen - aktiv werden.

In Spanien gibt es zwei Lizenzen für Taxiunternehmen: die klassische Taxilizenz und die VTC-Lizenz (auf deutsch: Mietwagen mit Fahrer). Letztere darf eigentlich nur für bestellte Fahrten genutzt werden. In der Vergangenheit hatten jedoch Unternehmen wie Uber oder Cabify die Grenzen ausgereizt. So hatte Cabify beispielsweise mit dem Slogan geworben, dass nach dem Knopfdruck mit der App binnen 15 Minuten ein Fahrzeug zur Verfügung steht. Das geht nun nicht mehr.

Die neue Regelung soll vorerst bis 2023 gültig sein. Sie gleicht den neuen Bestimmungen, die in Barcelona getroffen wurden. Dort streikten die Taxi-Fahrer und erwirkten die Mindest-Bestellfrist. Auch auf Mallorca kam es immer wieder zu Streiks. Die Taxifahrer-Verband plante zudem eine eigene App, um mit der neuen Konkurrenz Schritt zu halten. /rp