Werden die Mitarbeiter am Flughafen Palma de Mallorca über Ostern streiken? Wird es dabei zu Ausfällen oder Verspätungen von Mallorca-Flügen kommen? Diese Fragen stellen sich zur Zeit tausende von Urlaubern, die über die Ostertage auf der Insel sind oder eine Reise nach Mallorca geplant haben. Die Fragen sind berechtigt: Auch wenige Tage vor den Feiertagen haben die Gewerkschaften des Bodenpersonals - des sogenannten Handlings - keine Einigung mit den Arbeitgebern erzielt und erhalten die Streikdrohung für den Ostersonntag (21.4.) und den Mittwoch (24.4.) aufrecht. Ob dieser Streik im letzten Moment abgewendet werden kann, ist ungewiss.

Ist der Flughafen Palma de Mallorca vom Streik betroffen?

Die Streikdrohung betrifft grundsätzlich alle spanischen Flughäfen und zwar an den Tagen Sonntag (21.4.) und Mittwoch (24.4.). Auf Mallorca arbeiten in dem betroffenen Sektor etwa 8.000 Mitarbeiter. Allerdings hat die spanische Regierung festgelegt, welcher Mindestbetrieb an den spanischen Flughäfen auch während des Streiks eingehalten werden muss. Dieser Pflichtbetrieb umfasst sämtliche Flüge der spanischen Inseln. Theoretisch verbietet die Regierung also einen Streik am Airport Palma de Mallorca. Die Gewerkschaften halten diese Auflagen jedoch für übertrieben und kündigten "Dienst nach Vorschrift" an - also im Klartext langsameres Arbeiten. Sollte der Streik also stattfinden, könnte es in jedem Fall zu Verzögerungen bei der Gepäckausgabe auf dem Flughafen Mallorca kommen. Auch bei Flügen, bei denen in spanischen Städten umgestiegen wird, könnten die Koffer leicht irgendwo liegen bleiben.

Wie realistisch ist der Streik am Airport Palma?

Häufig werden Streiks in Spanien durch Verhandlungen in letzter Minute abgewendet. Ob das auch in diesem Fall so sein wird, lässt sich nicht vorhersagen. Das Druckpotenzial der Gewerkschaften nährt sich auch aus dieser Unberechenbarkeit. Gewerkschaftsvertreter José Manuel Peces von UGT geht davon aus, dass der Streik ein "Erfolg" sein wird. In ganz Spanien seien 60.000 Mitarbeiter zur Niederlegung der Arbeit aufgerufen.

Warum droht das Bodenpersonal überhaupt mit Streik?

In dem Sektor gibt es mehrere konkurrierende Unternehmen, die sich den Service für die verschiedenen Fluggesellschaften aufteilen. Auf dem Flughafen Palma de Mallorca sind das die Firmen Groundforce, Acciona und Iberia. Hinzu kommen Airlines, die ihre eigenen Tochtergesellschaften fürs Handling haben, wie Easyjet, Ryanair, Norwegian und Jet2. Da das Flugaufkommen der Airlines ständig wechselt, werden Arbeiter, die bei einer Firma angestellt sind, häufig an andere Unternehmen ausgeliehen. Dabei verändern sich die Arbeitsbedinungen, was im Endeffekt weniger Geld auf dem Konto bedeutet - "bis zu 400 Euro pro Monat", erklärt Peces.

Wer zum Beispiel am selben Tag Kurzeinsätze für zwei verschiedene Unternehmen leistet, war am Ende des Tages vielleicht zwölf Stunden auf dem Flughafen-Gelände hat aber Netto nur sechs Stunden gearbeitet. Die Angestellten fordern unter anderem eine gerechte Regelung für diese Art von Leiharbeit. /tg