Der geplante Streik auf den spanischen Flughäfen ist abgesagt. Wie der spanische Fernsehsender "tve" berichtet, einigten sich die Gewerkschaften und die Arbeitgeber am Karfreitag (19.4.). Urlauber auf Mallorca müssen somit nicht mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen.

Das Bodenpersonal wollte am Ostersonntag (21.4.) sowie Mittwoch (24.4.) die Arbeit niederlegen. Auf Mallorca arbeiten in dem betroffenen Sektor etwa 8.000 Mitarbeiter. Allerdings hat die spanische Regierung festgelegt, welcher Mindestbetrieb an den spanischen Flughäfen auch während des Streiks eingehalten werden muss. Dieser Pflichtbetrieb umfasst sämtliche Flüge der spanischen Inseln. Theoretisch verbietet die Regierung also einen Streik am Airport Palma de Mallorca. Die Gewerkschaften halten diese Auflagen jedoch für übertrieben und kündigten "Dienst nach Vorschrift" an - also im Klartext langsameres Arbeiten.

Wie es bei solchen Streikankündigungen fast schon üblich ist, kam es nun kurzfristig zu einer Absage. Darauf einigten sich beide Parteien. Die Gewerkschaften und Arbeitgeber wollen nun schnellstmöglich einen Termin finden, um ohne Bedingungen die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

Warum wollte das Bodenpersonal überhaupt streiken?

In dem Sektor gibt es mehrere konkurrierende Unternehmen, die sich den Service für die verschiedenen Fluggesellschaften aufteilen. Auf dem Flughafen Palma de Mallorca sind das die Firmen Groundforce, Acciona und Iberia. Hinzu kommen Airlines, die ihre eigenen Tochtergesellschaften fürs Handling haben, wie Easyjet, Ryanair, Norwegian und Jet2. Da das Flugaufkommen der Airlines ständig wechselt, werden Arbeiter, die bei einer Firma angestellt sind, häufig an andere Unternehmen ausgeliehen. Dabei verändern sich die Arbeitsbedinungen, was im Endeffekt weniger Geld auf dem Konto bedeutet.

Wer zum Beispiel am selben Tag Kurzeinsätze für zwei verschiedene Unternehmen leistet, war am Ende des Tages vielleicht zwölf Stunden auf dem Flughafen-Gelände hat aber Netto nur sechs Stunden gearbeitet. Die Angestellten fordern unter anderem eine gerechte Regelung für diese Art von Leiharbeit. /rp