Viele Pendler in und um Palma de Mallorca dürften es bereits geahnt haben: Die Balearen-Hauptstadt ist spanienweit die Stadt mit dem zweitgrößten Stauaufkommen. Allein in Barcelona werden im Durchschnitt noch längere "atascos" verzeichnet als in Palma de Mallorca. Das hat jetzt eine aktuelle Studie des Navigationsgeräte-Herstellers TomTom ergeben.

Das hohe Touristenaufkommen scheint nicht ausschlaggebend für die Verkehrsstörungen zu sein. Vielmehr ist es der tägliche Berufsverkehr, der die Autofahrer vor allem auf Palmas Ringautobahn und den Zufahrtsstraßen zum Zentrum regelmäßig morgens und abends dazu bringt, im Schritttempo zu fahren und immer wieder auf die Bremse drücken zu müssen.

Die kritischsten Zeiten sind laut der TomTom-Studie werktags morgens um acht Uhr und abends zwischen 18 und 19 Uhr. Dann müssen die Pendler für eine eigentlich 30-minütige Fahrt jeweils durchschnittlich 49 beziehungsweise 47 Prozent mehr Zeit einrechnen, sind also 15 beziehungsweise 14 Minuten länger unterwegs, als wenn die Straßen frei wären. Besonders voll ist es montags und mittwochs.

Der Tag mit dem höchsten Stauaufkommen war im vergangenen Jahr 2018 der 8. Oktober, ein Montag. Damals mussten die Autofahrer morgens sogar 62 Prozent zusätzlicher Fahrtzeit über sich ergehen lassen - auch, weil es zu starken Regenfällen kam, die die Verkehrsbedingungen zusätzlich verschlechterten. Am wenigsten Stau gab es am Sonntag den 14. Januar, damals waren es in und um Palma nur auf 5 Prozent mehr Fahrtzeit.

Am wenigsten Stau gibt es im spanischen Städtevergleich übrigens im andalusischen Cádiz. Dort kommt es im Jahresdurchschnitt nur zu 9 Prozent mehr Fahrtzeit, während Palma de Mallorca gerechnet auf alle Tage und Uhrzeiten auf durchschnittlich 25 Prozent kommt. Weltweit landet die Inselhauptstadt damit auf Platz 175 der staureichsten Städte. /somo