Für Auto- und Motorradfahrer, die auf Mallorca gerne mal mehr Gas geben als erlaubt, könnte es ab Anfang 2020 teuer werden. Dann will die Guardia Civil erstmals eine mit einer Spezialkamera ausgestattete Verkehrsdrohne einsetzen. Bisher griffen die Polizisten nur auf fest installierte Blitzer, mobile Radarfallen und einen Hubschrauber zurück. Dieser sorgte jedoch stets für viel Aufmerksamkeit und ließ Raser vom Gas gehen, bevor sie ein Bußgeld aufgebrummt bekommen konnten. Auch auf weitverbreitete Apps, mithilfe derer sich Fahrer untereinander innerhalb kurzer Zeit warnen, wollen die Verkehrspolizisten mit der Drohne reagieren. Noch unterliegt die Nutzung der Apps hierzulande einer rechtliche Grauzone.

Mit den Drohnen können die Beamten Fahrzeuge nun flexibler verfolgen als per Helikopter. In Echtzeit sendet sie die Aufnahme auf Bildschirme, die die Polizisten vom Boden aus begutachten und auswerten können. Dabei kann sich das mobile Gerät bis zu zehn Kilometer von seinem Führer entfernen und insgesamt eineinhalb Stunden lang in der Luft bleiben. Die Aufnahmen dienen später als Beweise für die Vergehen gegen die Verkehrsordnung. Neben Rasern und alkoholisierten Fahrern sollen so auch illegale Motorradrennen erkannt werden. Das Gerät hilft zudem dabei, bei Sportveranstaltungen den Überblick zu behalten.

Das können die Apps

Eine der bekanntesten kostenlosen Apps ist Social Drive (blaues Logo mit einer Sprechblase, in der Fahrzeuge und ein Radar-Symbol zu sehen sind). Eine Registrierung ist nicht erforderlich. Da auf der Hauptseite oft im Abstand von nur wenigen Minuten neue Warnungen erscheinen, lohnt es sich, sie durch Wischen nach unten ständig zu aktualisieren. Je nach ausgewählter Ansicht unterscheiden meist vier Symbole zwischen Unfällen oder Sperrungen, einem gesichteten Helikopter, Radar- sowie allgemeinen Verkehrs-Kontrollen. Wer einen Beitrag anwählt, kann sich den dazugehörigen Ort auf der Karte anzeigen lassen, ihn, etwa über Whatsapp, mit Freunden teilen, oder angeben, dass die Meldung verifiziert werden sollte oder scheinbar nicht mehr aktuell ist. Unter dem Papierfliegersymbol kann man eigene Warnungen verfassen. Fazit: Nutzung empfohlen, aber nicht am Steuer.

Die kostenlose Anwendung „Radares Fijos y Móviles" (violettfarbenes Logo) zeigt, nachdem Nutzer unter dem Roten-Haken-Symbol die entsprechenden Häkchen gesetzt haben, anhand drei verschiedener Symbole feste Blitzer (Geschwindigkeits-Schild), mobile (braunes Auto) sowie Ampelkameras (grüne Kamera). Theoretisch sollen auch in Echtzeit von anderen Benutzern gemeldete Blitzer und Kontrollen aufgeführt werden. Beim Test erschien dazu keine Markierung. Fazit: als Übersicht geeignet.