Wenn es nach Anwohnern, Händlern und Hoteliers geht, dann soll sich an der bei deutschen Urlaubern beliebten Feiermeile Playa de Palma auf Mallorca in den kommenden Jahren einiges ändern. Erneut trafen die Sprecher der verschiedenen Interessengruppen nun zusammen und beschlossen, gemeinsam mehr Druck auf die Stadtverwaltung ausüben zu wollen. Das Ziel: Mehr öffentliche Gelder sollen her, sowie spezielle Polizeieinheiten, die auf die Probleme spezialisiert sind, die der Massen- und Partytourismus mit sich bringt.

Wie die Initiatoren der Bürgerplattform am Freitag (12.7.) deutlich machten, war die bisherige Politik von Palmas Rathaus ihrer Meinung nach "unfähig" die Problematiken in den Griff zu bekommen, die in einer derart touristisch gefragten Zone aufkommen. "Der Exzesstourismus fördert den Verfall der öffentlichen Flächen und beeinträchtigt zutiefst das Wohlergehen der Anwohner", so Anwohnersprecher Biel Barceló. Zudem bringe er das touristische Image der Zone in Gefahr und trage dazu bei, dass sich qualitative wirtschaftliche Konzepte nicht angemessen umsetzen ließen. "Da ist die Playa de Palma im Vergleich zu anderen Vierteln ein klarer Einzelfall."

Man wolle "ein harmonisches Miteinander zwischen Urlaubern und Anwohnern erreichen", so Barceló weiter. Dazu sei es notwendig, die Playa de Palma als eigenen Stadtbezirk einzustufen, ohne wie bisher andere Ortschaften wie s'Aranjassa, sa Casa Blanca oder Sant Jordi verwaltungstechnisch mit einzubeziehen. Zudem solle speziell für die Playa ein Abgeordneter im Rathaus sitzen, der sich auch für mehr öffentliche Gelder für die Zone einsetzt.

Ebenfalls vorstellen können sich die Anwohner, Händler und Hoteliers die Schaffung einer Zivilbrigade, deren Mitglieder als Mediatoren bei Konflikten wirken sollen. Auch speziell geschulte Ortspolizisten sind eines der Ziele, für die die neue Bürgerplattform ab sofort kämpfen will.

Es ist nicht das erste Mal, dass an der Playa de Palma Unmut aufkommt und Veränderungen angestrebt werden. Bereits seit Jahren kämpfen die verschiedenen Gruppierungen für mehr Qualitätstourismus und zivilisierteres Verhalten. Tatsächlich sind in den vergangenen zahlreiche Luxushotels und hochklassige Bars und Restaurangs an der Playa entstanden. Von einem flächendeckenden Imagewandel kann aber noch nicht die Rede sein. /somo