Die leichte Wanderung beginnt in dem Carrer de la Creu, der sich im Zentrum der Gemeinde Sineu im Landesinneren von Mallorca befindet. Man passiert auf der Straße dann ein Wegkreuz, das Creu dels Morts. Das Kreuz wurde 1585 errichtet. Über lange Zeit gab es in Sineu den Brauch, die Toten auf dem Weg zum Friedhof bis zu diesem Kreuz zu begleiten.

Der Carrer de la Creu geht danach in den Carrer de Son Sabeter über. Dieser führt dann zum Ortsausgang und auf einem Fußgängerweg neben der Straße Ma-3240 A zum Friedhof von Sineu, der gegenüberliegt. Hier endet nun der Gehweg, und man wandert jetzt am ­Straßenrand weiter. Schließlich wird die Landstraße Ma-3240 erreicht, die mit großer Vorsicht zu queren ist.

Man geht nun links an der rechten Straßenseite weiter in Richtung Inca und gelangt wenig später an eine Stelle, an der bei den Schildern „Comuneta del pou d'en banys" und „Camí Vell d'Inca, Llubí" rechts auf eine Asphaltpiste abzubiegen ist.

Der Camí Vell d'Inca verläuft dann parallel zu Natursteinmauern leicht abwärts. An den Seiten der Piste sind zahlreiche wilde Olivenbäume, Kiefern und Johannisbrotbäume zu ­sehen. Rund 20 Minuten nach Tourstart wird dann ein öffentlicher Picknickplatz, la ­Comuneta del Pou d'en Banys, erreicht. Hier befinden sich Holzbänke und -tische und eine ­große Grillstelle.

Der schmale Wirtschaftsweg führt nun immer geradeaus weiter. Den rechten Abzweig mit dem Schild „Son Creixell" ignoriert man. Kiefern, Steineichen, Ölbäume und Mastix säumen die Piste. Man kommt an dem Anwesen Ca'n ­Jordi vorbei. Danach öffnet sich die Landschaft.

Der Wanderer passiert jetzt größere Felder, auf denen Kapernsträucher wachsen. Auch Felder mit Stoppeln sind zu sehen, auf denen das Getreide schon geerntet worden ist. Sineu war einst der größte Getreideproduzent auf Mallorca. Dies war die Folge einer im 13. Jahrhundert erlassenen Anordnung von König Jaume I., dem ersten Herrscher des Königsreichs Mallorca. Demnach sollte Sineu auf Mallorca das Zentrum des Getreideanbaus werden.

Den Stellenwert der Landwirtschaft von Sineu zeigt auch der Wochenmarkt, der seit 1252 bis heute jeden Mittwoch stattfindet. König Jaume II., der in Sineu auch eine Residenz errichtet hat, hat dann 1306 Sineu offiziell das Marktrecht gewährt. Der dritte Herrscher des Königsreichs Mallorca, Rei Sanç, verfügte schließlich im Jahr 1318, dass Sineu jeden ersten Sonntag im Mai einen Jahrmarkt veranstalten könne. Zur Fira de Maig reisen bis zum heutigen Tag Bauern, Handwerker, Aussteller, Gaukler und Besucher von der ganzen Insel an.

Der Wanderer bleibt weiterhin auf dem Hauptweg und kann jetzt in der Ferne sehr schön die Berge der Serra de Tramuntana erkennen: die Serra Alfàbia, die Serra de sa Rateta, den Penyal des Migdia, Puig Major, Puig de Massanella, Puig Tomir und Puig Ca de Miner.

Schließlich wird bei einem Strommast eine Wegteilung erreicht, bei der ein roter Pfeil nach rechts verweist. Eine breite Kieselpiste, der Camí Costa, führt dann auf einer Brücke über das Gleis des Zuges Palma-Manacor. Nun lohnt sich unbedingt ein Abstecher zu dem Eisenbahnviadukt Pont de Corbera. Dazu biegt man am Ende der Brücke links auf einen Erdweg ab, passiert sogleich die Finca Ca'n Costa und biegt wenig später vor dem mit einem Zaun gesicherten Zuggleis rechts ab. Auf einer Erdpiste wird dann nach etwa 250 Metern eine Stelle mit einem eingezäunten großen Platz erreicht, der mit jungen Mandelbäumen, Zwergpalmen und Zypressen bepflanzt ist. Die Gehzeit von dem Picknickplatz hat rund 50 Minuten betragen.

Von hier ist nun der Pont de Corbera besonders schön zu sehen. Der Viadukt aus Marès-Blöcken ist im Jahr 1877 beim Bau der Zuglinie Inca-Sineu im Jahr 1877 errichtet worden. Die Strecke wurde dann ein Jahr später eröffnet. Der Viadukt ist 53 Meter lang, elf Meter hoch und weist einen großen und drei kleinere Rundbögen auf. Der Pont de Corbera, der unter Denkmalschutz steht, ist bis heute eine Attraktion für Eisenbahnfans und an Baudenkmälern Interessierte.

Anschließend begibt man sich wieder zurück zum Camí Costa und wandert auf der Piste geradeaus weiter. Der Camí knickt dann rechts weg. Man passiert sogleich die finquita Ca'n Ramon, bei der links abgebogen wird. Der Wirtschaftsweg führt dann an den Anwesen Ca'n Barraquer, Cas Padrí, Sa Costa, Son Rossinyol und Son Busqueret vorbei. Schließlich wird eine Wegteilung erreicht, bei der rechts auf den Camí Vell de Búger abgebogen wird. Die Gehzeit von dem Pont Corbera hat rund 35 Minuten betragen.

Weiter geht es auf dem Camí Vell, der an großen Kapernfeldern vorbeiführt. Später passiert man ein Gehege mit etwa 30 Schwarzen Schweinen, überquert auf zwei Brücken nochmals die Zuglinie, bleibt immer auf dem Hauptweg, kommt an der Finca Son Creixell Cas Padrí Toni, dann an einem großen Weinfeld und an einer Lagerhalle vorbei und erreicht schließlich die Ma-3240, die mit Vorsicht zu queren ist. Schließlich wird geradeaus der Ortseingang von Sineu erreicht. Man quert die Zuglinie, folgt links dem Schild „Sant Joan" und biegt rechts in den Carrer dels Menestrals ab, auf dem man die Plaça del Fossar erreicht, wobei die Gehzeit von dem Abzweig beim Camí Vell de Búger rund eine Stunde betragen hat.

  • Wegstrecke: 11 km (Rundtour)
  • Nettogehzeit:
  • rund 2 Std. 45 Min.
  • Höhenunterschied:
  • nicht nennenswert
  • Schwierigkeitsgrad: **
  • Anfahrt von Palma de Mallorca: Auf der Ma-13 nach Inca, dort auf der Ma-3240 und Ma-3240?A nach Sineu. Parkplätze bei der Plaça del Fossar.
  • Tourencharakter: leichte Wan­derung auf Asphalt und Erdwegen
  • Ausrüstung: leichte Wanderschuhe, Wasser, Proviant
  • Einkehr: Lokale an der Plaça del Fossar. Nach der Einkehr empfiehlt sich noch ein Rundgang durch das mittelalterliche Sineu. Die einstige Residenz von König Jaume II. befindet sich in dem Carrer de l'Esperança.

* Spaziergang ** leichte Tour

*** mittelschwer **** anspruchsvoll ***** sehr schwierig