Nachdem in der spanischen Region Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona seit etwa eineinhalb Wochen die Zahl der Corona-Infektionen wieder stark angestiegen war, hat die Regionalregierung die Schließung aller Bars und Restaurants angeordnet. Die Anweisung gelte zunächst für 15 Tage und trete am Freitag in Kraft, sagte die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés.

Binnen der vergangenen sieben Tage hatte das spanische Gesundheitsministerium in Katalonien fast 11.000 Neuinfektionen registriert. In den Wochen zuvor waren es jeweils etwa 7000. Gerechnet auf 100.000 Einwohner lag der Wert der Neuinfektionen binnen sieben Tagen bei gut 142. Im Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert trotz des Anstiegs zurzeit knapp 30, in einzelnen Regionen und Großstädten wie Berlin und Köln liegt er jedoch deutlich über 50. Auf Mallorca und den übrigen Balearen-Inseln lag der Inzidenz-Wert zuletzt bei 57,2. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden balearenweit 104 positive PCR-Tests registriert, 44 mehr als Dienstag (13.10.).

In Katalonien sollen die Menschen ihre Wohnung möglichst nur noch aus dringendem Grund verlassen und soziale Kontakte einschränken. "Familienbesuche können auch ein wenig warten, wenn wir umfassende Ausgangsbeschränkungen vermeiden wollen", sagte der geschäftsführende katalanische Regionalpräsident Pere Aragonès. Er rief die rund 7,6 Millionen Einwohner der im Nordosten Spaniens gelegenen wirtschaftsstarken Region zur Vorsicht auf.

Zugleich ordnete die Regionalregierung weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens an. Einkaufszentren und größere Supermärkte müssen die Zahl der Kunden auf 30 Prozent ihrer normalen Kapazität beschränken. Für Fitnessstudios, Kinos und Theater gelte eine Beschränkung auf 50 Prozent. Spielplätze müssten ab 20.00 Uhr geschlossen werden. Zuvor war schon dringend angeraten worden, wo immer möglich zur Arbeit von Zuhause aus zurückzukehren.

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