Die Debatte um die Mallorca-Flüge geht in die nächste Runde. Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat sich gegenüber der "Bild am Sonntag" erneut für höhere Flugpreise ausgesprochen. Demzufolge sei es nicht fair, dass die Billigflüge mit Steuergeldern subventioniert werden und das Bahnfahren teuer ist. Baerbock will nach einer Regierungsübernahme allgemein den Kurzstreckenflügen den Kampf ansagen.

Leidtragende wären darunter wohl hauptsächlich die Kurzurlauber. "Übrigens fliegt kaum eine Familie für 29 Euro nach Mallorca. In Ferienzeiten liegen die Ticketpreise deutlich drüber. Die Schnäppchen gibt es für Wochenendkurztripps, da sitzt wohl kaum die Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern im Flieger", so Baerbock in der "Bild am Sonntag".

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Grünen-Politikerin zu der Thematik äußert. Bereits in der vergangenen Woche sagte sie, dass der globale Flugverlehr beschränkt werden muss. Einzelheiten nannte Baerbock dabei nicht.

Konkreter zeigte sich da Olaf Scholz von der SPD. "Kein Flug darf billiger sein als die Flughafengebühren und alle anderen Gebühren, die dafür anfallen", sagte er in einer "ProSieben"-Sendung. Die Flüge sollen künftig einen Mindestpreis von 50 oder 60 Euro haben. Vor der Pandemie gab es die Tickets für die Mallorca-Reise zum Teil für 5 Euro. Zuletzt bewegten sich die Preise um die 60 bis 70 Euro pro Flug. Die MZ hat sich angeschaut, was die Folge von einem Mindestpreis für die Mallorca-Flüge wäre.

Die balearische Ministerpräsidentin, Francina Armengol, sieht das Thema anders. "Bei einer höheren Besteuerung von Flügen muss man genau hinschauen: Geht es um Verbindungen zu Inseln, die anders nicht erreichbar sind? Da muss man differenzieren", sagte sie und verwies auf den Ausbau emissionsärmere Verkehrsmittel, "etwa Schiffe mit Gas- oder Wasserstoffantrieb".

Was bei einer drastischen Erhöhung der Flugpreise geschehen würde, ist in der mallorquinischen Öffentlichkeit bislang kaum diskutiert worden. Wenn von einem nachhaltigeren Tourismus die Rede ist, geht es meist um die Ausgestaltung vor Ort. So auch Armengol in einer anderen Passage des Interviews. /rp