Von Roland Otto

Die anspruchsvolle Tour startet am Parkplatz des Landguts Almedrà. Vor den Gebäuden dieser possessió steigt man bei einem verschlossenen Tor über eine Holzleiter (Schild ýRefugi des Tossals Verds"). Eine Piste führt nun direkt am Sturzbach Torrent d´Almedrà weiter. Man erreicht nach etwa zehn Minuten die Schlucht Clot de sa Cladera mit ihren Steilwänden.

Nachdem ein weiteres verschlossenes Eisentor rechts auf einer Leiter überstiegen worden ist, entfernt sich die Piste von dem Bachlauf. Sie führt jetzt in langen Serpentinen weiter nach oben. Schließlich verweist ein Schild (ýRefugi, 10 Min.") rechts auf einen alten Hirtenpfad, der sich in engen Kurven nach oben windet. Wenn der Steig wieder auf den Hauptweg stößt, ist die Schutzhütte mit ihren Häusern und Gärten schon zu sehen.

Weiter geht es links von dem 540 Meter hoch gelegenen Refugi des Tossals Verds (Schild ýPou de sa Coma, Ses Cases Valles") auf einem Pfad und nach wenigen Metern durch ein geöffnetes Tor. Nach einigen Kehren wird bei einem Mauerdurchlass und einem Holzgeländer rechts abgebogen. Ein Treppenpfad führt dann nach unten bis zu einer Gabelung, bei der der linke Abzweig (Steinpyramide) zu nehmen ist.

Man gelangt kurz darauf zu einem abgegrenzten Areal mit Messgeräten. Hier betreibt der Inselrat ein Forschungsprojekt zum Erhalt von Trockenmauern. Rund 30 Meter weiter wird ein kleiner Sturzbach gequert und links (Steinmännchen) abgebogen. Ein steiniger Hirtenpfad schlängelt sich jetzt in vielen engen Kehren aufwärts (durchgehend Steinmännchen) bis zu einem Sattel mit einer kleinen Hochebene. Von hier bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf die über 800 Meter hohen Tafelberge Puig de s´Alcadena und Puig d´Alaró mit der Burgruine.

Nun führt ein Trampelpfad von dem Hochplateau in ständigem Auf und Ab Richtung Westen (Steinmännchen). Schließlich wird eine Stelle erreicht, bei der sich zwei Felsbrocken mit roten Aufschriften befinden. Geradeaus (Schrift ýCúber") verläuft die Route zum gleichnamigen Stausee. Rechts (Schrift ýTossals" und Pfeil) beginnt der Aufstieg durch die Talsenke Coma des Voltor. Zunächst sollte man sich aber ein Bild von dem Wegverlauf machen.

Gleich links befindet sich die 125 Meter hohe Steilwand Salt des Cans, die wie ein riesiger Fangzahn in den Himmel ragt. Rechts erhebt sich der Felsklotz Morro de sa Vaca. An beiden Seiten der Coma des Voltor türmen sich gewaltige Felswände. Ganz oben ist eine einzeln stehende, spitze Zinne zu erblicken, zu der man aufsteigt. Dabei wird die Aufstiegsroute in der Mitte der Talsenke verlaufen.

Zunächst ist also bei der Schrift ýTossals" rechts auf einen Pfad abzubiegen, der sich in einigen Kehren (Steinmännchen, rote Punkte) nach oben schraubt. Hinter einem riesigen Felsklotz beginnt dann die Kletterei über ein Geröllfeld, das aus großen, ineinander verkanteten Felsbrocken besteht. Das Gestein hat eine Höhe von bis zu einem Meter. Es ist jedoch tritt- und grifffest. Weithin sichtbare Steinmännchen signalisieren dabei die sicherste Aufstiegsroute.

Nach dieser Kraxelei verläuft ein Pfad weiter steil nach oben. Auch hier zeigen Steinmännchen und rote Farbkleckse die Richtung. Es folgt eine weitere Geröllzunge, die aus kleineren Steinen besteht und mit Dissgras, Igelpolstern, Kiefern und wilden Olivenbäumen bewachsen ist. Daneben liegen Felsblöcke mit zyklopischen Ausmaßen.

Schließlich wird nach einem kurzen Pfad (Steinmännchen) wiederum ein Geröllfeld erreicht. Dieses ist halblinks in Richtung einer kurzen Mauer zu queren. Rechts ist oberhalb die Zinne, die man sich ganz unten eingeprägt hat, zu sehen. Von den Mäuerchen steigt man dann geradeaus zu einer etwa 100 Meter entfernten Stützmauer auf. Dort biegt man rechts ab und wandert auf einem mauergestützten Pfad (Steinmännchen) durch ein enges Hochtal weiter. Ringsum fallen mehrere Rosmarinsträucher mit ihren dunkelvioletten Blüten auf.

Einige Minuten später wird bei einem trockenen, kleinen Bachbett, einer torrentera, die Quelle Font des Voltors erreicht. Von dort läuft man ein kurzes Stück durch das Bachbett und gelangt dann wieder auf den mauergestützten Pfad (Steinmännchen), der zunächst nach oben, dann wieder nach unten und danach zu einem kurzen Geröllfeld führt. Steinmännchen weisen jetzt halblinks den Weg über die Geröllzunge, an deren Ende man wieder zur torrentera absteigt. Durchgehend gesetzte Steinmännchen leiten den Wanderer dann zu einer kleinen Ebene, bei der eine einzelne Kiefer steht.

Jetzt begibt man sich geradeaus zu einem rund 20 Meter entfernt liegenden Felsbrocken, auf dem ein Steinmännchen platziert ist, biegt dort links ab und steigt über spitzes Karstgestein parallel zu dem Bachbett hinauf zu einer etwa 100 Meter entfernt stehenden Steinpyramide und von dort rund 20 Meter hinab zu einer Ebene. Hier beginnt das Hochplateau Clot de Casa de Neu (Steinpyramide). Ein Trampelpfad verläuft nun immer geradeaus in Richtung eines größeren Kiefernwäldchens und von dort (Steinmännchen) zu einer langen Begrenzungsmauer und einer großen Schneegrube. Links ist der Morro d´Almallutx, rechts der Puig des Tossals Verds zu sehen.

Auf einem kurvenreichen Pfad (Steinmännchen, rote Punkte) beginnt dann mit einem märchenhaften Ausblick auf den Puig de Massanella der Abstieg zum Coll des Coloms. Dort biegt man rechts auf den Langwanderweg GR 221 ab und erreicht (Schildern und Holzpfostenpfeilen folgen) nach einer Stunde das Refugi Tossals Verds. Von dort sind noch etwa 40 Minuten bis zum Parkplatz bei dem Landgut Almedrà abzusteigen.

INFORMATION

Wegstrecke: 22 km (Rundtour)

Nettogehzeit: 7 Stunden

Höhenunterschied: 700 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-13 die Ausfahrt Consell/Binissalem nehmen. Dann auf der Ma-2050 nach Alaró und dort auf der Ma-2110 Richtung Lloseta. Bei km 6,8 biegt links (Schild ýTossals Verds") eine schmale Straße ab. Nach etwa fünf Kilometern ist das Landgut Almedrà erreicht.

Tourencharakter: Sehr schwierige Wanderung auf Karrenwegen, teils ausgesetzten Trampelpfaden und über ein Geröllfeld aus Felsbrocken. Beim Aufstieg durch die Coma des Voltor sind Klettererfahrung (ohne Seil) und Orientierungsvermögen notwendig. Tour nur bei stabiler Hochdrucklage machen.

Ausrüstung: Belastbare Wanderstiefel, Wasser.

Einkehr: Refugi des Tossals Verds, 9 bis 14 Uhr ganzjährig geöffnet, für Übernachtungsgäste gelten andere Zeiten, Anmeldung für Übernachtung unter Tel.: 971-17 37 00.