Die Piste verläuft zunächst entlang des betonierten Kanals, in dem das Wasser vom Stausee Gorg Blau zum Sammelbecken Cúber geleitet wird. Dabei blickt man links auf Mallorcas höchsten Berg, den Puig Major. Elegant ragen seine Zinnen Pa de Figa de Son Torrella, auch El Paredón genannt, Sa Monya und Agulla des Frare in den Himmel. Davor erhebt sich der Tausendergipfel Puig de ses Vinyes. Auf der rechten Seite sind das langgestreckte Massiv des Puig de sa Font und links daneben die schroffen und senkrecht abstürzenden Steilwände des Morro d´Almallutx zu sehen. Die Westflanke des Berges kann nur mit Seil und Haken bewältigt werden. Im Verlauf der Wanderung wird sich jedoch herausstellen, dass es auf der Ostseite des Morro d´Almallutx eine relativ einfache Aufstiegsvariante gibt. Rund 40 Minuten nach Tourstart erreicht man eine kleine Brücke, die über die Kanalrinne führt (Schild „Refugi Tossals Verds“). Links unten liegt der Stausee Gorg Blau, dessen Wasser in der Sonne glitzert. Allerdings hat das Reservoir schon Anfang Mai einiges von seinem Wasservorrat verloren, wie an den weißen Sandabschnitten am Ufer zu erkennen ist. Der Stausee wurde 1972 in Betrieb genommen. Vor der Flutung befand sich hier das Vall d´Almallutx. Davon sind nur die Häuser Cases d´Almallutx übrig geblieben, die von oben noch zu sehen sind. Archäologen fanden hier 1969 eine Siedlung aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Bei den Ausgrabungen wurde auch eine steinerne Säule freigelegt, die an der Straße Ma-10 auf der anderen Seite des Gorg Blau aufgestellt ist. Weiter geht es hinter der Brücke und einem geöffneten Tor auf einem teilweise gestuften Karrenweg, der sich in einigen Kehren steil nach oben windet. Zehn Minuten später gelangt man zum Coll des Coloms. Weniger Meter unterhalb des Sattels biegt rechts ein Pfad (Schild „Puig des Tossals Verds“) ab. Diese Route führt zunächst auch in Richtung des Morro d´Almallutx. Der Trampelpfad schraubt sich in vielen Serpentinen durch einen Steineichenwald steil nach oben und ist durchgängig mit Steinmännchen und roten Punkten gekennzeichnet. Etwa nach 30 Minuten wird hinter einem Mauerdurchlass die Hochebene Es Colomer erreicht. Hier beginnt links der Aufstieg zum Puig des Tossals Verds, rechts markiert eine Steinpyramide den Wegverlauf zum Morro d´Almallutx. Doch zunächst sollte man die Schneegrube am Beginn des Hochplateaus besichtigen. Von dort begibt man sich dann entlang einer Mauer zu der nur wenige Meter entfernten Hütte der nevaters (Schneesammler). Hinter der Ruine beginnt bei einer Steinpyramide ein Geröllpfad. Der Steig führt von dort geradeaus nach oben in Richtung zweier markanter Felsen. Der linke Gesteinsklotz ist mit einiger Fantasie als Adlerkopf wahrzunehmen. Gleich hinter dem Felsbrocken ist nun links und dann gleich rechts (Steinmännchen) abzubiegen. Als weitere Orien­tierung dienen zwei Steineichen, die unterhalb des Gipfels zu erkennen sind. In Richtung der Bäume wird aufgestiegen. Die Route verläuft im Zickzack über spitzes Karstgestein steil nach oben, wobei Steinmännchen immer den sichersten Wegverlauf zeigen. Das Areal ist von Felsspalten übersät, auf die man achten muss. Manchmal sind auch kurze, einfache Klettereinlagen zu bewältigen. Zwischen dem Gestein haben sich das endemische Johanniskraut, Balearen-Alpenveilchen und ganze Kolonien von Rosmarinsträuchern angesiedelt. Nach 30 Minuten ist der Gipfel mit seinen zwei hohen Steinpyramiden erreicht. Daneben befindet sich in einem ausgehöhlten, kleinen Felsbrocken hinter dickem Glas eine mit Kreuzstich gestickte Krippendarstellung. Die mallorquinische Wandergruppe Grup es Voltors (Gruppe der Mönchsgeier) hat sie Weihnachten 1994 hier aufgestellt. Die Aussicht aus 1.058 Metern Höhe ist spektakulär. Gegenüber erheben sich der Puig Major, der Penyal Migdia und die Gebirgskette Serra de Son Torrella, auf der anderen Seite der Nachbargipfel Puig de Tossals Verds. Tief unten liegt der Stausee Gorg Blau. Nordwestlich präsentiert sich das tiefblaue Meer bei der Cala de sa Calobra und dem Tausendergipfel Puig Roig. Nach Nordosten schweift der Blick über die Serra des Teixos und den Puig de Massanella bis zur Bucht von Alcúdia und die Halbinsel Ferrutx. Im Osten flimmert das Meer in den Buchten. Im Süden ist die Bucht von Palma und das Cap Blanc auszumachen. Diesen Blick sollte der Wanderer bei einer Pause genießen, um dann mit dem Abstieg zu beginnen. Wenn der Picknickplatz an der Font des Noguer erreicht ist, kann man sich an der Quelle erfrischen. Die Wasserqualität ist so hervorragend, dass sich etliche Mallorquiner hier gleich mehrere Kanister kostenlos abfülle

Information

Wegstrecke: 11 km (hin und zurück) Nettogehzeit: 3,5 Stunden Höhenunterschied: 300 Meter Anfahrt von Palma: Auf der Ma-11 nach Sóller, dort auf der Ma-10 Richtung Kloster Lluc und Stausee Cúber. Unterhalb des Wasserspeichers bei km 33,7 liegt der Park- und Picknickplatz Àrees recreatives Font des Noguer. Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf Wald- und Karrenwegen, Pfaden und über spitzes Karstgestein. Ausrüstung: Wanderstiefel, Sonnencreme, Kopfbedeckung, Wasser. Einkehr: Lokale in Sóller.