Rechts vom Coll türmt sich der Puig Tomir auf, links ist das Míner-Massiv zu sehen. Die südlich gelegene Felsnase ist der Puig de Ca Míner. An einem Berghang ist zudem eine Begrenzungsmauer zu erkennen. Man wendet sich auf dem Sattel also nach links (Steinmännchen) und erreicht wenig später eine Stelle, von der unten ein weiterer Teil der Mauer mit einer Lücke und einem Steinmännchen und dahinter ein breiter Weg sowie eine Rasenfläche zu erblicken sind. Zu dieser Grasdecke wird dann abgestiegen.

Nun verschafft man sich einen Überblick über die weitere Route. Oben ist zwischen dem Puig de Ca und einem Nebengipfel ein Felssattel zu sehen. An der rechten Seite dieses Sattels befindet sich direkt an der Steilwand des Puig de Ca ein Steigkanal, der erkennbar die einfachste Klettervariante darstellt und zu dem aufzusteigen ist.

Doch zunächst begibt man sich durch eine Neuaufforstung von Kiefern zu einem 50 Meter entfernten Schild. Hier fällt eine größere Grube auf, bei der es sich um das Schneeloch „Pou de neu de Míner“ handelt. Von dort wird dann über den steilen Berghang auf kurzen Pfaden und über Gestein zu der Steigrinne aufgestiegen. Der etwa zehn Meter lange Kanal ist mit einfacher Kletterpraxis problemlos zu überwinden. Ein Steinmännchen auf dem Felssattel signalisiert, dass man den richtigen Aufstieg gewählt hat. Anschließend biegt man rechts ab und erreicht nach fünf Minuten den Gipfel des Puig de Ca Míner, auf dem zwei Steinpyramiden stehen.

Nach dem Genießen eines famosen Fernblicks aus fast 900 Metern Höhe auf die Buchten von Alcúdia und Palma sowie die Tausender Puig de Massanella und den Puig de n´Alí sollte man sich schon von hier oben über die weitere Wegstrecke orientieren. Unten sind ein breiter Weg und noch weiter unten eine Gabelung, bei der rechts eine Piste abzweigt, die dann zu einem Platz führt, in dessen Nähe eine Begrenzungsmauer zu erkennen ist. Dieser Platz und die Mauer sind das nächste Etappenziel.

Man steigt also vom Gipfel wieder hinab zu der Rasenfläche, biegt dort links auf den Weg ab, gelangt nach etwa zehn Minuten zu der Gabelung, dem Coll d´Arena, und nimmt dort den rechten Abzweig. Der Wanderer befindet sich jetzt auf einer Hochebene, dem Camp Redó, auf der eine großflächige Schonung aus Steineichen und Kiefern gepflanzt worden ist. Auf einer Piste wird dann nach wenigen Minuten der erwähnte Platz erreicht, bei dem ein Pfad nach 50 Metern zu der Begrenzungsmauer, einem Durchlass und zu einer Holzleiter führt.

Nun beginnt auf einem alten Schneesammlerpfad der knapp einstündige Abstieg zur Finca Aucanella. Die von den Südausläufern des Tomir-Massivs und dem Puig des Boix eingekeilte Route verläuft mehr oder weniger geradeaus durch den Clot des Càrritx talwärts. Die „Senke aus dem Schneidegras“ ist tatsächlich von Dissgras überwuchert. Zahlreiche Steinmännchen, die immer zu sehen oder zu finden sind, lotsen den Wanderer aber sicher durch das Dickicht. Auf diesem Abschnitt ist dennoch sehr gutes Orientierungsvermögen erforderlich. Sollte dabei ein Steinmännchen nicht gleich gesehen werden, geht man zum letzten georteten Wegweiser zurück und startet einen neuerlichen Versuch.

Schließlich ist auch über flache Felspassagen (Steinmännchen) zu kraxeln. Dann werden in kurzen Abständen zwei sehr hohe Steineichen passiert. Etwa fünf Minuten später wird bei einem Zaun über eine Holzleiter gestiegen, wenig später eine breite Piste erreicht, dort rechts abgebogen und kurz darauf ein verschlossenes Tor auf einer Leiter überklettert. Das Eisentor gehört zu dem Landgut Aucanella, das aber nicht einsehbar ist.

Rund 200 Meter nach dem Tor ist rechts ein Schild „Binifaldó, Menut“ zu ignorieren. Man wandert auf dem breiten Weg geradeaus, durchschreitet einen Mauerdurchlass und gelangt wenig später zu einem kleinen Platz (zwei Steinpyramiden) mit einer hohen Steineiche, an derem Stamm ein blauer Pfeil rechts auf einen Trampelpfad verweist. Dieser Pfad verliert sich bald, und es beginnt ein Steilaufstieg über eine bizarr verkarstete Felsflanke der Serra d´en Massot. Mallorquinische Wanderer haben in sehr kurzen Abständen die Route mit blauen Klecksen und Steinmännchen so sorgfältig und mit großer Übersicht markiert, dass trotz der mühevollen Kraxelei durch das Gesteins-Labyrinth die helle Freude aufkommt. Die Wegweiser schicken den Wanderer auf einem Zickzackkurs hinauf bis zu einem Zaun mit Durchlass und von dort auf einem Waldpfad zunächst abwärts und dann wieder aufwärts zu einem Bachbett, das rechts gequert wird.

Danach ist wiederum rechts (Steinpyramide) auf eine breite Waldpiste abzubiegen. Diese führt hinauf zum Coll de Pedregaret und von dort auf einer Waldpiste (Schild „Binfaldó, Pollença“) nach einer Viertelstunde zur Possessió Binifaldó. Dort wird rechts (Schild „Pollença“) abgebogen und nach wenigen Minuten der linke Abzweig zu der Schützhütte und zur Straße Ma-10 erreicht.

Information

Wegstrecke: 9 km

Nettogehzeit: 3,5 Stunden

Höhenunterschied: 320 m

Anfahrt von Palma:

Auf der Ma-13 bis Inca, dort auf der Ma-2130 Richtung Kloster Lluc und auf der Ma-10 Richtung Pollença bis km 16,3.

Tourencharakter:

Sehr schwere Wanderung. Beim Aufstieg durch den Steigkanal unterhalb des Gipfels des Puig de Ca de Míner einfache Klettertechnik und Schwindelfreiheit notwendig. Beim Abstieg durch die Talsenke Clot des Càrritx zur Finca Aucanella sehr gutes Orientierungsvermögen erforderlich. Beim Aufstieg über die Karstflanke der Serra d´en Massot an die blau markierte Route halten, da man sich sonst mit fatalen Folgen versteigen könnte.

Ausrüstung:

Wanderstiefel, lange Hosen (stacheliges Gestrüpp), Kopfbedeckung, Wasser.

Einkehr:

Bar und Restaurant Coll de sa Bataia, Ctra. Inca-Lluc, km 14,8 der Ma-2130,

Öffnungszeiten: 8 bis 20 Uhr, montags geschlossen.