Die mittelschwere Tour beginnt am Parkplatz des Stausees Cúber. Das Reservoir ist nach den Regenfällen der vergangenen Wochen wieder fast bis an den Rand gefüllt. Hinter einem Tor (Schild „Biniaraix, Refugi de Cúber“) beginnt eine Asphaltpiste, auf der kurz vor der Staumauer ein Transformatorenhäuschen erreicht wird. Hier biegt links ein Weg ab.

Die Piste führt nun zunächst (Steinmännchen) zu dem Pas de sa Foradada. Von dem Pass windet sich ein steiniger Pfad in engen Kehren sehr steil hinunter in das Bachbett des Torrent d’Almedrà. Auf Steinen gelangt man ohne Schwierigkeiten auf die andere Seite. An dieser Stelle stehen hohe Steineichen und völlig überraschend Feigenbäume. In von hohem Schilf verdeckten Tümpeln quaken Frösche.

Weiter geht es links auf einer Piste, die nun lange Zeit parallel zu der Canonada d’Emaya verläuft. Die mit einem Betonmantel umschlossene Pipeline des Wasserversorgers wurde Anfang der 1970er Jahre in Betrieb genommen. Die Leitung befördert seitdem Wasser aus den Stauseen Gorg Blau und Cúber zu einem Pumpwerk bei Lloseta und von dort weiter nach Palma und zu den touristischen Zentren von Calvià.

Die Route führt nun in einem kurzen Steilaufstieg zu einem Sattel und einer kleinen Ebene. Hier bietet sich ein herrlicher Ausblick auf die Bergwelt: Nordwestlich erhebt sich die Morro de Cúber mit seinen spitzen Zinnen, darunter fällt die Senke Coma des Ases steil ab, nordöstlich sind die Tausender Puig de sa Font und Sa Torreta auszumachen. Beeindruckend auch der Tiefblick auf die gewaltigen Schluchtwände des Torrent d’Almedrà und die meterhohen, kreuz und quer liegenden Gesteinsbrocken im Bachbett.

Nach dem Sattel verläuft ein längeres, steiniges Wegstück sehr steil nach unten. Man erreicht dann den ersten von fünf Tunneln, die für die Wasserleitung durch den Berg gebohrt wurden. Die teilweise bis zu 200 Meter langen Unterführungen dürfen allerdings nicht ohne Taschenlampe durchlaufen werden. Am Ausgang des zweiten und längsten Tunnels wartet eine Überraschung: Hier befindet sich neben einem Wasserspeicher eine verrostete Betonmischmaschine, die bei den Bauarbeiten für die Pipeline benutzt worden ist. Blickt man von dieser Stelle dann nach links auf die andere Seite des Torrent d’ Almedrà, sind die 125 Meter hohe Steilwand Salt des Cans und die Coma des Voltor, die Talsenke des Mönchsgeiers, zu bestaunen.

Zwischen der zweiten und dritten Unterführung ist dann auf einem Pfad ein weiterer, etwa zehnminütiger Abstieg zu bewältigen. Später stößt der Wanderer auf die Síquia de Sólleric. In der abenteuerlich in Schlangenlinien auf Felsabsätzen gebauten Wasserrinne wird von der Quelle Font des Pi, die neben dem Torrent de Almedrà liegt, Wasser zu dem Landgut Sólleric transportiert.

Beim letzten Tunnel muss der Wanderer auf einem längeren Abschnitt noch durch knöcheltiefes Wasser waten, das sich am Boden angesammelt hat. Hier ist dringend zu empfehlen, vor dem nächsten Schritt mit einem Stock oder den Füßen etwaige Untiefen auszuloten.

Hinter dem fünften Tunnel führt dann rechts ein breiter Weg durch einen Steineichen- und Kiefernwald abwärts. Bei einer Gabelung (rote Punkte, Steinpyramide) bleibt man auf der Hauptroute, die bei einem Eisentor, das auf einer Leiter zu übersteigen ist, endet. Anschließend wird noch eine Brücke überschritten und kurz darauf links auf eine breite Fahrbahn abgebogen. Diese schlängelt sich in Serpentinen steil nach oben. Schließlich verweist ein Schild („Refugi, 10 Min.“) rechts auf einen Hirtenpfad. Wenn der Steig wieder auf den Hauptweg stößt, ist das Refugi Tossals Verds schon zu sehen.

Die heutige Schutzhütte wurde 1986 vom Consell de Mallorca gekauft und unter Wahrung der Bausubstanz aufwendig restauriert. Auf der 540 Meter hoch gelegenen Herberge laden eine Terrasse, Bänke und Tische zu einer Rast ein. Hier bietet sich zudem ein famoser Ausblick auf die über 800 Meter hohen Tafelberge Puig d’ Alaró und Puig d’ Alcadena. Weiter geht es rechts von dem Hauptgebäude (Schild „Font des Noguer, Font des Prat, Ses Cases Velles“) auf einem Pfad, der sich in engen Kehren nach oben schraubt. Anschließend folgt man bei zwei Weggabelungen der Beschilderung „Font des Noguer“ und erreicht schließlich den Sattel Coll de sa Basola, bei dem sich ebenfalls ein Schild „Font des Noguer“ befindet.

Die Route verläuft nun auf einem steinigen Weg in ständigem Auf und ab durch einen Steineichenwald. Bei einem Holzgatter ist rechts gegenüber das Aquädukt ets Arcs zu sehen, welches einst für die Canaleta de Massanella gebaut worden ist. Kurz hinter dem Holztor wird - von Stein zu Stein gehend - nun der wenig Wasser führende Torrent des Prat gequert, wenige Meter weiter über eine Holzbrücke ein zweites Mal.

Nun führt ein breiter Weg in einigen steilen Kehren hinauf zum Coll des Coloms und von dort hinab zum Kanal, in dem Wasser aus dem Stausee Gorg Blau zur Canonada d’Emaya transportiert wird. Jetzt sind noch 45 Minuten bis zum Picknickplatz Font des Noguer zu wandern. Dabei sollte man mehrmals stehen bleiben und das überwältigende Panorama geniessen: Im Westen erhebt sich der Puig Major, nordöstlich sind die Serra des Teixos und der Puig de Massanella auszumachen. Links des Weges ragen die Tausendergipfel Morro d’ Almallutx und Puig de sa Font empor. Tief unten liegt der Stausee Gorg Blau. Am Picknickplatz Font des Noguer angekommen, steigt man dann über eine Leiter und gelangt auf einem Pfad kurz darauf zur Parkbucht beim Stausee Cúber.

Information

Wegstrecke: 14 km

Nettogehzeit: 4,5 StundeHöhenunterschied

: 420 Meter

Anfahrt von Palma:

Auf der Ma-11 bis Sóller, dort auf der Ma-10 Richtung Kloster Lluc bis zum Parkplatz am Stausee Cúber bei Kilometer 34.

Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf breiten Wegen und Trampelpfaden. Beim Abstieg vom Stausee Cúber entlang der Canonada d’Emaya Trittsicherheit notwendig. Nach Regenfällen ist die sehr steile Piste sehr glatt. Beim Durchqueren der Tunnel ist eine Taschenlampe pro Person unbedingt notwendig.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Refugi des Tossals Verds, Anmeldung für Übernachtung: Tel.: 971-17 37 00.